Das Krankenhausanpassungsgesetz (KHAG) stößt auf breite Kritik

Der Referentenentwurf zum Krankenhausanpassungsgesetz stößt auf breite Kritik. Fachgesellschaften befürchten Nachteile für die spezialisierte Kindermedizin. Chirurgen sehen unrealistische Personalvorgaben und Pflegeverbände warnen vor Qualitätsverlust. Die Länder fordern noch mehr Ausnahmen und Flexibilität.

18. August 2025
  • Politik


Der aktuelle Entwurf des Krankenhausanpassungsgesetzes sieht die Streichung spezialisierter Leistungsgruppen in der Kindermedizin vor. Fachgesellschaften wie die DGKJ warnen vor einer Unterversorgung und kritisieren, dass hochspezialisierte Angebote künftig in die allgemeine Pädiatrie fallen könnten. Auch Chirurginnen und Chirurgen bemängeln die Vorgaben. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen hält die geforderte Zahl an Fachkräften für nicht umsetzbar und die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) warnt vor sinkenden Qualitätsstandards durch gelockerte Anforderungen, etwa bei onkologischen Mindestmengen.

Der Deutsche Pflegerat kritisiert die geplante Streichung der Pflegepersonaluntergrenzen als Qualitätskriterium und sieht die Pflegequalität gefährdet. Die Deutsche Krebsgesellschaft befürchtet eine Zersplitterung der Standards durch unterschiedliche Länderentscheidungen. Auch das Land Brandenburg fordert zusätzliche Ausnahmen, mehr Flexibilität bei Facharztanrechnungen und angepasste Regeln für Tageskliniken. Zudem gibt es Kritik an den Hybrid-DRGs und der Vorhaltevergütung. Insgesamt sehen Fachverbände und Länder einen Rückschritt bei Qualität und Spezialisierung.

Quelle:

aerzteblatt.de