Datenschutz, Kontrolle, Ethik: Leitplanken für den Einsatz von KI in Krankenhäusern
Künstliche Intelligenz erobert das Gesundheitswesen – mit enormem Potenzial, aber auch mit erheblichen Risiken. Ein BSI-Whitepaper warnt vor Bias und Diskriminierung. Fachleute wie Prof. Prinz sehen Gender Bias als Gefahr für Technik und Gesellschaft. Unternehmen wie Dedalus und Universitätskliniken treiben den Einsatz von KI in Diagnostik, Therapie und Datenanalyse voran. Im Fokus stehen Themen wie Datenschutz, Mensch-Maschine-Schnittstellen und Überwachung. Erste Krankenhäuser nutzen bereits KI-gestützte Systeme in der Schmerztherapie, der Strahlentherapie und der Bilddiagnostik. Die Herausforderung besteht darin, Effizienz und Qualität zu steigern, ohne dabei ethische und rechtliche Standards zu verletzen.
- IT
Krankenhaus-IT-Journal: Special Künstliche Intelligenz im Krankenhaus
Die Integration von KI verändert das Gesundheitswesen grundlegend. Ein aktuelles Whitepaper des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik beleuchtet die Risiken von Bias in KI-Systemen. Diese Voreingenommenheiten können zu ungleichen Entscheidungen führen und werfen Fragen zur Fairness auf. Expert:innen wie Prof. Dr. Christian Prinz warnen vor Gender Bias und seinen gesellschaftlichen Auswirkungen.
Technologieanbieter wie Dedalus sehen in der Digitalisierung zwar enorme Chancen, betonen aber auch die Herausforderungen der Umsetzung. Mensch-Maschine-Schnittstellen gewinnen an Bedeutung, da Überwachung und Kontrolle für die Sicherheit entscheidend bleiben. Parallel dazu rücken Datenschutz und der Umgang mit personenbezogenen Daten in den Fokus. Der Europäische Datenschutzausschuss weist darauf hin, dass KI-Modelle solche Daten enthalten können.
Forschungsinstitute und Universitäten treiben Innovationen voran. So optimiert die TU München den klinischen Alltag, die ETH Zürich setzt auf mehrsprachige LLMs für digitale Autonomie und internationale Expertengruppen empfehlen KI-Anwendungen in der Hepatologie. Auch die Beziehung zwischen Mensch und KI wird untersucht, wie eine Studie der TU Berlin zeigt.
Erste praktische Anwendungen zeigen sich in deutschen Kliniken: So nutzt das Ortenau Klinikum KI für eine personalisierte Schmerztherapie, das Bethanien testet einen KI-Assistenten und Unikliniken setzen KI in der Bildgebung und Strahlentherapie ein. Trotz aller Fortschritte bleibt klar: KI ist ein Werkzeug, aber kein Ersatz für medizinisches Fachwissen. Der Erfolg hängt von der Balance zwischen technologischem Fortschritt, ethischen Leitplanken und klinischer Verantwortung ab.
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