Der Landesrechnungshof warnt: Leere Klinikbetten gefährden Reformziele in Niedersachsen
Leere Betten, hohe Kosten: Der Landesrechnungshof fordert eine ehrliche Bestandsaufnahme der Klinikauslastung in Niedersachsen. Die Krankenhausgesellschaft kontert mit dem Fachkräftemangel. Ein Streit um Zahlen ohne Steuerungskraft.
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Im Zuge der Krankenhausreform hat der Landesrechnungshof Niedersachsen vor vermeidbaren Kosten durch ungenutzte Klinikbetten gewarnt. Eine flächendeckende Analyse der tatsächlichen Bettenauslastung sei unerlässlich, um Überkapazitäten aufzudecken und abzubauen. Die letzte umfassende Erhebung stammt laut Ministerialdirigentin Susanne Haack aus dem Jahr 2020, Sozialminister Andreas Philippi verweist jedoch auf ein aktuelles Gutachten, das in Kürze veröffentlicht werden soll. Es soll eine fundierte Datengrundlage für die künftige Krankenhausplanung liefern. Kritik an der Forderung des Rechnungshofs kommt von der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft. Deren Direktor Helge Engelke hält die Belegungsquote für kein taugliches Steuerungskriterium. Leere Betten seien häufig die Folge des gravierenden Fachkräftemangels. Für strukturelle Veränderungen setzt die Reform künftig auf Leistungsgruppen und definierte Fallzahlen. Niedersachsen sieht sich bei der Umsetzung der Reform in einer bundesweit führenden Rolle, hat jedoch gleichzeitig einen hohen Investitionsbedarf von rund drei Milliarden Euro.
NDR.de

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