Deutlicher Anstieg bei Videosprechstunden in Schleswig-Holstein
Videosprechstunden werden in Schleswig-Holstein immer häufiger genutzt. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest…
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Danach wurden im Jahr 2024 insgesamt 19.632 Videosprechstunden von Versicherten der AOK NordWest mit Ärztinnen und Ärzten in Schleswig-Holstein durchgeführt. Das sind 47 Prozent mehr als im Vorjahr. 2023 ließen sich 13.360 AOK-Versicherte per Video, über PC, Laptop oder Smartphone beraten. „Die positive Entwicklung ist erfreulich. Auch wenn nicht jedes Anliegen digital behandelt werden kann, hat eine Videosprechstunde viele Vorteile: Die Beratung per Videochat bietet die Möglichkeit mit der Ärztin oder dem Arzt Kontakt aufzunehmen, von Auge zu Auge, und doch bequem von zuhause aus. Lange Wege zur Arztpraxis und das Warten im vollen Wartezimmer entfallen. Auch die Wartezeit auf einen Termin kann im Zweifel kürzer sein“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.
Patienten und Ärzteschaft profitieren
Wurden Videosprechstunden zunächst vor allem wegen der Infektionsgefahr mit COVID-19 ab dem Jahr 2020 vermehrt in Anspruch genommen, werden sie inzwischen als Alternative zum persönlichen Praxisbesuch immer stärker genutzt. Fest steht, dass die Digitalisierung durch die Corona-Pandemie einen riesengroßen Schub erfahren hat. „Die Videosprechstunden haben sich weiter etabliert. Um allerdings das ganze Potenzial der telemedizinischen Angebote nutzen und davon profitieren zu können, müssen die digitalen Alternativen langfristig als ‚Selbstverständlichkeit‘ erkannt und angenommen werden. Denn Videosprechstunden bieten erhebliche Chancen für Patienten und Ärzteschaft“, so Ackermann. Hiervon profitieren sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Ärztinnen und Ärzte. Die Patientinnen und Patienten ersparen sich die Anfahrt und Wartezeiten. Für die Ärzteschaft bieten sich große Potenziale, ihren Praxisalltag zu optimieren, Patientenströme effizienter zu steuern und so das Arzt-Patienten-Verhältnis zu stärken. „Die Vorteile liegen auf der Hand: Nicht nur bei Akutanlässen wie bei Atemwegs- oder anderen Infektionserkrankungen, sondern gerade auch in der kontinuierlichen Patientenbegleitung bietet das Instrument der Videosprechstunde beste Chancen für eine optimierte Versorgung“, sagt Ackermann.
Videosprechstunden auch in der Psychotherapie
Am häufigsten nutzten Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner in Schleswig-Holstein die Videosprechstunden. Danach folgten Internistinnen und Internisten und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten und psychotherapeutisch tätige Ärztinnen und Ärzte sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten. Durften Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten Videosprechstunden bislang nur für die Akutbehandlung und für Einzel- und Gruppentherapien anbieten, ist das inzwischen auch für psychotherapeutische Sprechstunden und probatorische Sitzungen erlaubt.
Mehr Videosprechstunden möglich
Seit Anfang April gelten neue Regeln für die Telemedizin. Danach dürfen Ärztinnen, Ärzte sowie Psychotherapeuten und -therapeutinnen in einem Quartal die Hälfte ihrer Behandlungen und Untersuchungen per Videogespräch abrechnen, vorher war die Anzahl auf 30 Prozent aller Leistungen begrenzt.
Videosprechstunde mit E-Rezept kombinieren
Im Rahmen der Videosprechstunde können der Arzt oder die Ärztin bei Bedarf auch E-Rezepte online ausstellen. Ein Besuch der Arztpraxis zur Abholung des Rezeptes ist nicht mehr erforderlich. Die Patientin, der Patient oder eine bevollmächtigte Person kann das E-Rezept dann über die elektronische Gesundheitskarte (eGK), über das Smartphone mit der E-Rezept-App der gematik oder mit einem Ausdruck in der Apotheke einlösen. Die AOK-Versicherten in Schleswig-Holstein haben über die ‚AOK Mein Leben‘-App der Gesundheitskasse eine weitere Alternative mit einer Reihe von nützlichen Zusatzfunktionen. Bei eHealth-Cardlink (kurz: Cardlink) können Versicherte ihr E-Rezept mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte per Smartphone von zu Hause aus einlösen. Dazu müssen sie eine entsprechende App installiert haben. „Die Instrumente stehen bereit, sie müssen nur konsequent genutzt werden“, so Ackermann. Seit April gilt auch: der Patient muss nicht in der Praxis bekannt sein, um per Videosprechstunde den Arzt zu konsultieren.
Hier geht es zur Pressemitteilung: „Immer mehr Arztbesuche per Video in Westfalen-Lippe“

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