Deutscher Ärztetag fordert Nachbesserungen bei Leistungsgruppen und Vorhaltefinanzierung

Der Deutsche Ärztetag fordert präzisere Leistungsgruppen, mehr Unterstützung für Weiterbildung und warnt vor Fehlsteuerung durch den InEK-Grouper. Schmerzmedizin und Kinderheilkunde sollen stärker berücksichtigt werden.

3. Juni 2025
  • Ökonomie
  • Politik


Der 129. Deutsche Ärztetag hat zentrale Nachjustierungen an der Krankenhausreform gefordert. Im Fokus stehen die Leistungsgruppensystematik und die geplante Vorhaltevergütung. Die derzeitige Zuordnung von stationären Leistungen sei häufig unsystematisch und bedürfe dringend einer Revision. Besonders die Einführung neuer Leistungsgruppen – etwa in der Schmerzmedizin und der spezialisierten Kinder- und Jugendversorgung – wird kontrovers diskutiert. Die Delegierten pochen zudem auf eine fallzahlunabhängige Ausgestaltung der Vorhaltefinanzierung. Kritik erntet der Leistungsgruppen-Grouper des InEK: Er sei ungeeignet und könne Versorgung und Planung massiv verzerren. Die Ärzteschaft verlangt, bei der Umsetzung der Reform einbezogen zu werden – insbesondere mit Blick auf Weiterbildung und sektorenübergreifende Versorgungsstrukturen. Weiterbildungsverbünde sollen strukturell und finanziell gestärkt werden. Kliniken, die sich daran beteiligen, sollen bei der Zuweisung von Leistungsgruppen bevorzugt werden. Gleichzeitig sei rechtlicher Anpassungsbedarf erforderlich, um rotierende Weiterbildungsmodelle abzusichern. Der Ärztetag ruft Bund und Länder auf, die Weiterbildung finanziell breiter aufzustellen und vor allem strukturell mitzudenken.

Quelle:

aerzteblatt.de


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