Die kommunalen Haushalte leisten Milliardenhilfen für defizitäre Kliniken
Im Jahr 2024 mussten Städte und Landkreise bis zu fünf Milliarden Euro zuschießen, um ihre defizitären Krankenhäuser zu stützen. Der Reformstau trifft öffentliche Kliniken besonders hart. Die Gefahr von Insolvenzen wächst – trotz massiver Hilfen.
- Ökonomie
Die wirtschaftliche Lage öffentlicher Krankenhäuser hat sich dramatisch verschärft. Eine Analyse der Beratungsgesellschaft Curacon zeigt, dass kommunale Träger 2024 rund 4 bis 5 Milliarden Euro aufbringen mussten, um Klinikdefizite auszugleichen. Das entspricht etwa 20.000 Euro pro Bett. Städte wie Köln, München oder Ingolstadt leisteten dreistellige Millionenbeiträge. Diese Hilfen übersteigen die durchschnittlichen staatlichen Zuschüsse der vergangenen Jahre deutlich. Dennoch bleibt der Sanierungsbedarf hoch. Viele Kliniken sind strukturell unterfinanziert. Neben fehlenden Investitionen belastet vor allem die unzureichende Finanzierung der Betriebskosten die Einrichtungen. In den letzten 13 Jahren sind fast 40 Prozent der Erlöse entfallen. Besonders die Länder haben ihre Investitionsverpflichtungen nur unzureichend erfüllt – die Lücke beträgt mehr als 29 Milliarden Euro. Alle Trägergruppen sind betroffen, doch öffentliche Kliniken tragen die Hauptlast. Trotz finanzieller Hilfen warnt Curacon vor einer Zunahme kommunaler Klinikinsolvenzen.
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