Digitale Zwillinge in der Klinik: Zwischen Präzision, Ethik und Kostenfragen
Herzoperation mit Hologramm, Zahnersatz ohne Abdruck, Gehirnchirurgie mit Navigationshilfe: Virtuelle Patientenmodelle verändern Diagnostik, Therapie und Prävention – technisch brillant, ethisch umstritten, ökonomisch noch ungleich verteilt.
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Virtuelle Patientenmodelle auf KI-Basis verändern die Medizin grundlegend. In Bad Oeynhausen operieren Kardiologen mit Hologrammen, in Bonn ersetzen 3D-Kiefermodelle lästige Zahnabdrücke. Heidelberg und Bonn simulieren Herzzustände und epileptische Netzwerke. Diese Anwendungen ermöglichen individuellere Therapien und höhere Präzision im OP. Voraussetzung ist der Zugriff auf strukturierte Gesundheitsdaten, den Projekte wie FHIR Starter fördern sollen. In Deutschland fehlen dafür einheitliche Standards, während Skandinavien dank durchgängiger Datensysteme als Vorbild dient. Doch auch ethische Fragen treten in den Fokus: Wem gehören die Daten? Wer darf sie nutzen? Und wer profitiert von der neuen Technik? Expertinnen fordern gerechte Zugänge und rechtliche Sicherheit durch die EU-KI-Verordnung. Noch sind digitale Zwillinge Pilotprojekte. Doch sie könnten schon bald Standard werden – wenn Studien ihren Nutzen belegen und die Finanzierung geklärt ist. Die Medizin der Zukunft entsteht nicht im Labor, sondern im Zusammenspiel aus Forschung, Regulierung und Klinikpraxis.
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