Digitalisierung als Standortfaktor, TK mahnt Tempo bei Hessens Kliniken an

Hessens Krankenhäuser legen bei der Digitalisierung zu, bleiben aber unter dem Bundesschnitt. Der Digital-Radar zeigt, dass der Reifegrad von 33 auf 42 Punkte stieg, aber leicht unter dem deutschen Durchschnitt liegt. Vorreiter wie das Klinikum Darmstadt erreichen 62 Punkte, viele Häuser hinken hinterher. Patient:innen erwarten digitale Services wie Terminbuchung oder Zugriff auf die ePA. Die TK warnt, die Digitalisierung wird künftig entscheidend für die Klinikwahl sein. Bund und Land fördern den Ausbau mit Millionen, doch strukturelle Defizite bleiben.

30. Juli 2025
  • IT


Die Digitalisierung in Hessens Krankenhäusern kommt voran, doch der Weg ist weit. Der vom Bund initiierte Digital-Radar misst den Fortschritt anhand von sieben Dimensionen, darunter IT-Sicherheit, klinische Prozesse und Patient:innenintegration. Zwischen 2021 und 2024 stieg der digitale Reifegrad von 33 auf 42 Punkte, bleibt jedoch unter dem Bundesdurchschnitt von 43 Punkten.

Patient:innen verbinden mit Digitalisierung vor allem Serviceangebote wie WLAN oder Entertainment. Kernaspekte wie digitale Patientenportale sind weniger präsent. Barbara Voß von der TK betont, dass ein hoher Digitalisierungsgrad zunehmend zum Wettbewerbsvorteil wird. Online-Terminbuchungen, digitale Anamnesebögen und die Nutzung der elektronischen Patientenakte gehören zu den Erwartungen. Zugriff auf Behandlungsdaten via Tablet oder Smartphone kann sogar die Qualität der Versorgung verbessern.

Die Analyse erfasste 122 Kliniken. Die Spannbreite ist groß, denn manche Häuser haben erheblichen Nachholbedarf, andere liegen deutlich über dem Durchschnitt. Das Klinikum Darmstadt erreicht 62 Punkte und sieht Digitalisierung als strategische Aufgabe der Geschäftsführung. Frühzeitige Weichenstellungen zahlen sich hier aus.

Trotz Förderungen aus dem Krankenhauszukunftsgesetz in Höhe von 272 Millionen Euro bleibt die Herausforderung bestehen. Viele Patient:innen nutzen digitale Angebote nicht, sei es aus Desinteresse oder wegen mangelnder Funktionalität. Für die Wahl einer Klinik spielen digitale Services bisher kaum eine Rolle. Die Weichen für eine flächendeckende Digitalisierung sind gestellt, doch die Umsetzung bleibt eine Aufgabe für die kommenden Jahre.

Quelle:

fr.de


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