Dillingen-Wertingen: Insolvenz als Chance zum Neuanfang

Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen planen einen Insolvenzantrag und streben eine Sanierung in Eigenverwaltung an. Ziel ist die wirtschaftliche Stabilisierung durch einen Versorgungsverbund mit den Donau-Ries-Kliniken. Die Neuausrichtung bringt Veränderungen für Standorte und Fachbereiche mit sich.

17. März 2025
  • Ökonomie


Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Jährliche Defizite in zweistelliger Millionenhöhe lassen keinen Spielraum mehr zu: Der Insolvenzantrag ist unausweichlich. Der Dillinger Kreistag erkennt die Überschuldung an und setzt auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung, um wieder handlungsfähig zu werden. Gleichzeitig wird eine strategische Kooperation mit den Donau-Ries-Kliniken beschlossen.

Das neue Medizinkonzept sieht eine Neuordnung der Versorgungsschwerpunkte vor. Das Dillinger Krankenhaus bleibt ein Haus der Grundversorgung mit Innerer Medizin, Chirurgie und Intensivmedizin. Gefäßchirurgie, Gynäkologie und Urologie werden als Schwerpunkte im Verbund etabliert. Das Krankenhaus Donauwörth konzentriert sich auf Orthopädie und Onkologie. Nördlingen übernimmt die Kardiologie als erweiterte Notfallversorgung.

Die Klinik Wertingen wird neu strukturiert. Die Notaufnahme und die Orthopädie werden aufgelöst. Stattdessen soll dort – ähnlich wie in Oettingen – ein Zentrum für Altersmedizin entstehen. Über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen. Der Landrat informiert die Belegschaft noch am selben Tag über die Entwicklungen.

Durch den Zusammenschluss zum Versorgungsverbund Nordschwaben soll die medizinische Versorgung langfristig gesichert werden. Die Insolvenz in Eigenverwaltung könnte der Befreiungsschlag werden.

Quelle:

augsburger-allgemeine.de


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