DRK-Insolvenz beendet: Diakonie sichert Gesundheitsversorgung in Südwestfalen

Fast zwei Jahre nach der Insolvenz ist der Neuanfang besiegelt. Die Diakonie in Südwestfalen übernimmt die DRK-Kliniken Altenkirchen und Kirchen. Der Personalbestand bleibt erhalten, die medizinische Versorgung läuft nahtlos weiter. Mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 21,5 Millionen Euro setzt der Kreis Altenkirchen ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit der regionalen Gesundheitsversorgung.

22. Juli 2025
  • Ökonomie


Zum 1. August übernimmt die Diakonie in Südwestfalen offiziell die Trägerschaft der Klinikstandorte Altenkirchen und Kirchen. Die entsprechenden Verträge wurden am 17. Juli notariell unterzeichnet. Damit endet ein langwieriges Insolvenzverfahren der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz gGmbH, das vor fast zwei Jahren begann. Die Übernahme beinhaltet auch das Medizinische Versorgungszentrum in Altenkirchen sowie die stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Die Diakonie übernimmt das gesamte Personal beider Einrichtungen. Ein Stellenabbau ist nicht vorgesehen. Der Klinikbetrieb wird ohne Einschränkungen fortgesetzt. Ziel ist eine Weiterentwicklung der stationären Versorgung mit Fokus auf Notfallstrukturen.

Auch die politischen Gremien unterstützen den Neustart. Der Kreistag Altenkirchen hat eine Anschubfinanzierung von bis zu 21,5 Millionen Euro zugesichert. Damit soll insbesondere die Zukunft des Standorts Kirchen langfristig gesichert werden.

Im Zuge der DRK-Insolvenz wurden bereits die übrigen Standorte Neuwied, Hachenburg und Alzey restrukturiert. Die Klinik in Neuwied ging an die Marienhaus-Gruppe, Hachenburg wurde in das Verbundkrankenhaus Dierdorf/Selters integriert, Alzey rekommunalisiert.

Die Diakonie in Südwestfalen betreibt künftig rund 120 Einrichtungen mit über 4000 Mitarbeitenden. Mit der Übernahme in Altenkirchen und Kirchen erweitert sie ihr Versorgungsnetz gezielt in den Westerwald. Noch offen sind die Verfahren um die DRK-Trägergesellschaft Süd-West, unter anderem mit Blick auf das Schmerz-Zentrum Mainz und die Kamillus-Klinik Asbach.

Quelle:

ak-kurier.de