DRK-Präsidentin fordert Obergrenze für Eigenanteile in Pflegeheimen
Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, fordert eine Obergrenze für Eigenanteile in Pflegeheimen. Aktuell zahlen Pflegebedürftige im Schnitt über 3.100 Euro monatlich, in einigen Regionen mehr als 4.000 Euro. Hasselfeldt schlägt vor, den Eigenanteil festzulegen und darüber hinausgehende Kosten durch Pflegeversicherung und Staat zu decken. Eine Vollversicherung lehnt sie aus Kostengründen ab. Angesichts steigender Kosten, Fachkräftemangel und demografischem Wandel warnt sie vor weiteren Insolvenzen in der Pflegebranche.
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Die Kosten in stationären Pflegeeinrichtungen steigen weiter und belasten Pflegebedürftige sowie deren Angehörige erheblich. Laut Daten des Verbandes der Ersatzkassen liegt der bundesweite Eigenanteil inzwischen bei über 3.100 Euro monatlich, in manchen Regionen sogar bei mehr als 4.000 Euro. Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, bezeichnet die aktuelle Entwicklung als Armutsfalle. Sie fordert einen grundlegenden Systemwechsel, Pflegebedürftige sollen künftig nur einen festen Eigenanteil zahlen. Alle darüber hinausgehenden Kosten sollen Pflegeversicherung und Staat übernehmen. Ziel ist eine planbare und gerechte Finanzierung, um unkontrollierte Preissteigerungen zu verhindern.
Eine Pflegevollversicherung lehnt Hasselfeldt ab, da sie nicht für finanzierbar gehalten wird. Gleichzeitig warnt sie vor weiteren Herausforderungen im Pflegesektor. Die Kombination aus Fachkräftemangel und wirtschaftlichem Druck gefährdet die Versorgung. Bereits heute müssen manche Einrichtungen Betten reduzieren, Abteilungen schließen oder Insolvenz anmelden. Der demografische Wandel mit einer wachsenden Zahl Pflegebedürftiger verschärft die Situation zusätzlich. Hasselfeldt sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf, um die Finanzierung langfristig zu sichern und die Versorgung in der Fläche zu gewährleisten.
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