EHDS verliert Relevanz: Patienten nutzen längst KI-Dienste
Patienten laden sensible Daten längst in KI-Dienste hoch. US-Konzerne schaffen Fakten, während Europa noch über den EHDS debattiert. Europas Gesundheitssystem droht erneut ins Hintertreffen zu geraten…
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Der European Health Data Space (EHDS) soll die Nutzung von Gesundheitsdaten in Europa koordinieren. Er gilt als politisches Prestigeprojekt. Doch während in Brüssel über Zugriffsrechte und Governance diskutiert wird, haben große US-Konzerne längst Fakten geschaffen. Viele Patientinnen und Patienten nutzen heute Large Language Models wie ChatGPT, um Befunde oder Arztbriefe einzuordnen. Die Vorteile für Nutzerinnen überwiegen vielfach die Datenschutzrisiken. Erste Studien bescheinigen spezialisierten KI-Systemen bereits hohe medizinische Qualität.
Damit verliert der EHDS an Bedeutung, noch bevor er überhaupt startet. Die Plattformanbieter in den USA sammeln Daten in Echtzeit und entwickeln Geschäftsmodelle, die europäischen Anbietern überlegen sind. Für die Nutzerinnen erscheinen die Dienste kostenlos, tatsächlich bezahlen sie mit ihren Informationen. Das führt zu einem massiven Wertschöpfungsverlust für das europäische Gesundheitssystem.
Ärztinnen und Ärzte könnten künftig nicht nur innerhalb des Systems konkurrieren, sondern auch mit KI-Anwendungen, die global skalieren. Kooperationsmodelle verschaffen Plattformen wie Doctolib oder BetterDoc zusätzlichen Marktzugang. Zugleich verschärft die angespannte Versorgungslage den Trend: Mangelnde Alternativen treiben Patientinnen in digitale Dienste.
Während Europa in komplizierten Abstimmungen über Standards verharrt, wächst in den USA die Infrastruktur für KI rasant. Der EHDS droht damit ins Leere zu laufen. Big Tech kontrolliert die Schnittstellen zu den Patientinnen. Für Europa bedeutet das einen weiteren Schritt in die digitale Abhängigkeit.
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