Pressemeldung

Eichhof-Stiftung: Neuer Vorstand ist „einer von uns“

In der Lauterbacher Eichhof-Stiftung stehen die Zeichen auf Neuanfang. Nachdem der hauptamtliche Vorstand Mathias Rauwolf (59) nach rund sechsjähriger Tätigkeit das Unternehmen verlassen hat, um sich „beruflich neu zu orientieren“, steht sein Nachfolger bereits fest.

3. September 2025
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Der Führungswechsel erfolgte nahtlos noch in der alles entscheidenden Sitzung des Stiftungsrates am Dienstag. Im Gespräch äußern sich Vertreter des Aufsichtsgremiums der Stiftung und der neuen Führungsriege über die aktuelle Entwicklung.

Der 47-jährige Thomas Faust ist der neue Mann an der Spitze. Doch er betritt mit seiner Position kein Neuland. Denn der Hosenfelder ist bereits seit dem Jahr 2007 für die Eichhof-Stiftung tätig. Zunächst fungierte er als Leiter der Buchhaltung und in der Folge als kaufmännischer Leiter und besonderer Vertreter der Stiftung, der nicht nur im Krankenhaus, sondern auch bei allen anderen Tochterunternehmen, wie den Vogelsberger Lebensräumen oder der Sozialstation, Prokura hat. “Ich bin im Einzugsgebiet fest verwurzelt. Ich stehe für die Region ein”, betont der zweifache Familienvater, der sich in seiner beruflichen Laufbahn stetig weiterqualifiziert habe, wie er sagt. Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann habe er sich als Bilanzbuchhalter, Controller und “Health-Care-Manager” (VKD DKI DGK) fortgebildet. Bodenständig und vielfach engagiert ist er auch im Privatleben, in dem er sich unter anderem aktiv in der Feuerwehr und der Kirche seiner Heimatgemeinde einbringt.

„Thomas Faust ist der Mann der Zahlen, er ist tief drin im Geschehen und kennt sich bestens aus“, lobt Stiftungsratsvorsitzender Dr. Gerhard Schlitt den neuen Vorstand, der für Kontinuität stehe, aber auch für einen neuen Stil und Umgang im Haus. „Bei unserem Rundgang am Tag nach der Stiftungsratssitzung, bei dem wir den Betriebsrat und die Abteilungsleitungen über den Führungswechsel informiert haben, ging ein Ruck durch die Belegschaft“, berichtet der Ärztliche Direktor Dr. Johannes Roth, der zusammen mit seinem Chefarztkollegen Dr. Martin Grapengeter und Thomas Faust die bereits vor einigen Monaten erweiterte Geschäftsleitung des Krankenhauses bildet.

Positiv wahrgenommen worden sei dabei die Botschaft: „Faust ist einer von uns, der sich dem Haus seit vielen Jahren eng verbunden fühlt“, berichtet Roth. Zudem herrsche Erleichterung, dass es künftig keine „One-Man-Show“ mehr gebe, sondern wichtige Entscheidungen – auch mit medizinischer Kompetenz – auf drei Schultern verteilt würden. Signalisiert habe man auch, dass die neue Führung offen sei für Kritik und Vorschläge aus der Belegschaft, „und wir uns kümmern wollen“, ergänzt Grapengeter. Dass diese Botschaft auch dem Stiftungsrat wichtig sei, bekräftigt Gerhard Schlitt. Denn das Aufsichtsgremium sei seit Längerem wesentlich intensiver ins operative Geschäft eingebunden als in früheren Zeiten und wolle das auch fortführen. „Das neue Führungsteam genießt das uneingeschränkte Vertrauen des Stiftungsrates, des Betriebsrates sowie der Mitarbeiterschaft und steht für Stabilität und Kompetenz in der Leitung des Krankenhauses“, ist Stiftungs-chef Schlitt überzeugt. Was in diesen für Krankenhäuser sehr schwierigen Zeiten ungemein wichtig sei.

“Mit Blick auf die bevorstehende Krankenhausreform seien noch viele Details zu klären. Wir müssen jetzt intern unsere Hausaufgaben machen, damit wir für die Umsetzung gerüstet sind”, kündigt Faust an. Bei der geplanten Einführung von Leistungsgruppen komme Kooperationen mit anderen Krankenhäusern künftig eine noch höhere Bedeutung zu, ist Chefarzt Grapengeter überzeugt. „Die Krankenhaus-Landschaft wird sich komplett verändern, die neuen Fallgruppen verlangen nach Kooperationen.“ Mögliche Partner seien das Alsfelder Kreiskrankenhaus und das Fuldaer Klinikum. „Die im vergangenen Jahr erfolgte Ausgliederung des Krankenhauses in eine gGmbH erleichtert den Weg der Kooperation“, ist Gerhard Schlitt in diesem Zusammenhang überzeugt und betont, dass der Stiftungsrat offen sei für Gespräche mit der Vogelsberger Kreisspitze. Nebeneinander könnten die beiden Vogelsberger Krankenhäuser auf Dauer nicht funktionieren. Denn auch die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser mache neue Verbünde nötig, betont der Stiftungsratsvorsitzende.

Rund 65 Millionen Euro betrage der jährliche Umsatz der Eichhof-Stiftung mit ihren Tochtergesellschaften, rund 70 Prozent entfielen auf die Personalkosten für die rund 950 Mitarbeitenden. Auf zwei bis drei Millionen Euro belaufe sich das jährliche Defizit des Krankenhauses. „Die Stiftung steht dennoch solide da, aufgefangen wird das Defizit aus eigenen Mitteln. Die übrigen Tochterunternehmen schreiben schwarze Zahlen“, versichert Schlitt.

„Unser übergeordnetes Ziel ist die Sicherstellung der stationären Versorgung im Vogelsberg und der Region“, bekräftigt Vorstand Thomas Faust. Der Lauterbacher Krankenhaus-Standort sei sicher. Zumal man vom Bund den sogenannten Sicherstellungszuschlag als bedarfsrelevantes Krankenhaus im ländlichen Raum bekommen habe. „Wie wichtig die dezentrale Versorgung von Patienten ist, hat sich auch in der Corona-Pandemie gezeigt, in der das Eichhof-Krankenhaus eine herausragende Rolle spielte“, erinnert Chefarzt Johannes Roth.

Einen alleinigen Entscheider soll es in der Eichhof-Stiftung künftig nicht mehr geben, stattdessen Arbeit im Team mit Transparenz und Durchlässigkeit, Wertschätzung der Mitarbeiter und einem klaren Profil in der Öffentlichkeit, wünschen sich die Verantwortlichen unisono.

Einschnitte in seinem Verantwortungsbereich habe der bisherige Vorstand Mathias Rauwolf, der sich auch verdient gemacht habe, abgelehnt, resümiert der Stiftungsratsvorsitzende Gerhard Schlitt. Man habe deshalb seine Offerte zu gehen gerne angenommen. Noch am Dienstag – nach der entscheidenden Sitzung – habe er sein Büro geräumt. Zum 31. Oktober ende das Beschäftigungsverhältnis offiziell.

Quelle:
eichhof-online.de

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