Ein Jahr Klinik-Atlas: Große Ziele, kleine Wirkung

Ein Jahr nach dem Start des Klinik-Atlas fällt das Urteil in Bremen vernichtend aus. Patienten und Kliniken sehen kaum Nutzen. Der regionale Krankenhausspiegel überzeugt durch mehr Relevanz, bessere Daten und konkrete Informationen für die Wahl des richtigen Krankenhauses.

19. Mai 2025
  • Medizin
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Der vor einem Jahr gestartete Klinik-Atlas des Bundesgesundheitsministeriums sollte Transparenz schaffen – doch in Bremen stößt die Plattform auf breite Ablehnung. Trotz eines anfänglich starken Nutzerinteresses sanken die Zugriffszahlen deutlich. Patientenvertreter und Kliniken sehen den Mehrwert kritisch. Der Bremer Patientenschützer Reinhard Leopold spricht von einem „nutzlosen“ Portal. Auch die Krankenhausgesellschaft bezeichnet den Atlas als irrelevant. Die angezeigten Informationen wie Pflegepersonalquoten oder Fallzahlen seien weder aussagekräftig noch patientenrelevant. Qualität und Komplexität medizinischer Leistungen würden unzureichend abgebildet. Stattdessen verweisen Experten auf den Bremer Krankenhausspiegel. Dieser bietet bereits seit 2010 fundierte Daten zu 13 Kliniken im Land. Unterstützt von Ärztekammer, Techniker Krankenkasse und Verbraucherzentrale enthält er differenzierte Informationen zur Behandlungsqualität und Fallentwicklung. Das Bundesgesundheitsministerium weist die Kritik zurück und kündigt weitere Updates an. Zusätzliche Parameter wie ärztliches Personal oder einrichtungsübergreifende Qualitätssicherung sollen künftig ergänzt werden. Doch aus Sicht vieler Bremer bleibt der regionale Krankenhausspiegel die deutlich bessere Orientierungshilfe.

Quelle:

butenunbinnen.de


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