„Elsa“-Studie: Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs als Schlüssel für bessere Versorgung

Das Bundesgesundheitsministerium unter Nina Warken (CDU) veröffentlichte die „Elsa“-Studie zu ungewollt Schwangeren still und ohne Begleitung. Die über 1.000 Seiten dokumentieren mangelhafte Versorgung, lange Anfahrtswege, Stigmatisierung und hohe Kosten. Die Union vermeidet eine öffentliche Diskussion. Fachleute sehen die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und die Streichung des Paragrafen 218 als Voraussetzung für eine bessere Versorgung und Entstigmatisierung.

19. August 2025
  • Politik


Das Bundesgesundheitsministerium hat den Abschlussbericht der „Elsa“-Studie online gestellt, ohne begleitende Pressearbeit oder Stellungnahme der Ministerin Nina Warken (CDU). Die Untersuchung beleuchtet erstmals systematisch die Situation ungewollt Schwangerer in Deutschland. Sie weist auf erhebliche Versorgungslücken hin, darunter lange Anfahrtswege, fehlende Strukturen, Stigmatisierung sowie hohe finanzielle Belastungen. Die Union reagiert mit Zurückhaltung und meidet eine öffentliche Debatte. Nach Einschätzung von Fachkreisen ist jedoch eine sachliche Auseinandersetzung mit den Ergebnissen notwendig, um die Versorgungslage zu verbessern. Sie sehen die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs als zentralen Schritt. Erst mit der Streichung des Paragrafen 218 Strafgesetzbuch und einer Neuregelung im Schwangerschaftskonfliktgesetz könnten bessere medizinische Weiterbildung, Kostenübernahme durch Krankenkassen und Entstigmatisierung erreicht werden. Auch der aktuelle Koalitionsvertrag sieht Schritte in diese Richtung vor.

Quelle:

taz.de