Erstmals automatisierte KI-Videoanalyse für Kataraktchirurgie
Chirurgie trifft KI: Ein Bonner Forschungsteam entwickelt mit Partnern aus Indien eine präzise Videoanalyse für Graue-Star-Operationen. Ziel: bessere Ausbildung, weniger Komplikationen – weltweit. Ein KI-Wettbewerb soll die Technik nun weiter vorantreiben.
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Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universitätsmedizin Bonn und der Sankara Eye Foundation India hat erstmals ein KI-System zur Phasenerkennung bei manuellen Graue-Star-Operationen (SICS) entwickelt. Ziel ist eine bessere Ausbildung und Qualitätskontrolle in Ländern mit begrenzten Ressourcen.
Die Grundlage bildet der neue SICS-105-Datensatz, der Videos von 105 realen Operationen umfasst. Das KI-Modell „MS-TCN++“ erkennt operative Phasen mit über 85 % Genauigkeit. Die Auswertung ermöglicht gezieltes Feedback, fördert operative Standards und verbessert langfristig Behandlungsergebnisse.
Die Forschung fließt in die „SICS-155 Challenge“ ein – einem weltweiten KI-Wettbewerb im Rahmen der MICCAI 2025. Teilnehmende sollen Algorithmen auf Basis annotierter OP-Videos entwickeln. Der Wettbewerb soll Innovationen beschleunigen und medizinisches Wissen global nutzbar machen.
Folgeprojekte fokussieren auf die Erkennung von Instrumenten und Komplikationen. Die Forschung wird durch das BMZ und die Else Kröner-Fresenius-Stiftung gefördert. Ziel ist es, mithilfe künstlicher Intelligenz die Ausbildung von Chirurg:innen auch in strukturschwachen Regionen substanziell zu verbessern.
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