Europäischer Gesundheitskongress München: Krankenhäuser als Leidtragende systemischer Fehlsteuerung

Beim Gesundheitskongress in München diskutierten Fachleute über Chancen und Risiken der Klinikreform. Deutlich wurde, dass Krankenhäuser strukturelle Lasten tragen…

28. Oktober 2025
  • Politik
  • Ökonomie

Auf dem Europäischen Gesundheitskongress in München stand die Transformation der Krankenhauslandschaft im Mittelpunkt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Klinikpraxis, darunter Johanna Sell vom Bundesgesundheitsministerium und Professor Jens Scholz, bewerteten das Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) unterschiedlich. Während Sell auf Planungssicherheit und eine baldige Verabschiedung bis März 2026 hofft, forderten andere Teilnehmende eine umfassendere, sektorenübergreifende Reform.

Dr. Dirk Elmhorst kritisierte ein unkoordiniertes Versorgungssystem, das Krankenhäuser für strukturelle Fehlentwicklungen verantwortlich mache. Auch Dr. Jens Schick von den Sana Kliniken mahnte zu mehr Eigeninitiative bei der Leistungsplanung und betonte Effizienzpotenziale trotz Personalengpässen. Roland Engehausen von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft zeigte sich pragmatisch, warnte jedoch vor Fehlanreizen und unklaren Effekten für die Patientinnen und Patienten. Der Reformprozess soll sich bis 2030 erstrecken, ob er die Versorgung tatsächlich verbessert, bleibt offen.

Quelle:
aerztezeitung.de

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