EVK Wesel eröffnet Pilotstation – Modell für die stationäre Versorgung der Zukunft

Sie verbindet ab sofort hohen Komfort für Patienten mit modernen Arbeitsbedingungen für die Pflege und nachhaltigen Lösungen für die Zukunft…

29. September 2025
  • Ökonomie

Nach über 20.000 Arbeitsstunden, 10 Kilometern neu verbauerten Elektrokabel und unzähligen Kubikmetern Beton eröffnet das Evangelische Krankenhaus Wesel die neue Station 4a mit einem innovativen Konzept. Sie verbindet ab sofort hohen Komfort für Patienten mit modernen Arbeitsbedingungen für die Pflege und nachhaltigen Lösungen für die Zukunft.

Die Station 4a ist mehr als eine frisch sanierte Station – sie ist der Blick in die Zukunft für die künftige Gestaltung der stationären Versorgung am EVK Wesel. Patienten profitieren hier, wo zukünftig hauptsächlich internistische bzw. onkologische Patienten behandelt werden, von modernen Zweibettzimmern mit Bad en suite, großzügigen Funktionsbereichen und einer klaren Stationsstruktur. Untersuchungen und ärztliche Gespräche können ebenfalls künftig direkt auf der Station stattfinden – im speziellen Untersuchungszimmer, das für eine ruhige und vertrauliche Atmosphäre sorgt. Lange Wege durchs Haus entfallen, Abläufe in dem neuen Bereich sind dadurch konzentrierter und patientenfreundlicher. Ein neues Speisenkonzept sowie die dafür notwendige logistische Infrastruktur ermöglicht zudem ein verbessertes kulinarisches Angebot: Statt klassisch auf Tabletts vorbereitet, erhalten die Patienten der Station 4a Frühstück und Abendbrot zukünftig direkt auf der Station im Büffetformat. Servicekräfte bringen so Essen individuell und mit mehr Auswahl zu den Patienten. Besonders auf einer onkologischen Station wie der 4a schafft dies mehr Selbstbestimmung und persönlichen Komfort und erhöht damit den im Genesungsprozess nicht zu unterschätzenden Wohlfühlfaktor.

Auch die Pflegearbeit wurde konsequent neu gedacht. Ein zentrales Logistikkonzept bündelt Ver- und Entsorgung in der Mitte der Ebene, wodurch Arbeitswege verkürzt und Abläufe vereinfacht werden. Materialien und Geräte – von Verbrauchsmaterialien bis hin zu speziellen Hilfsmitteln wie Weichlagerungsmatratzen – stehen zentral zur Verfügung. Das schafft Übersicht, erleichtert für die Mitarbeitenden die Organisation und sorgt für eine ruhige Arbeitsatmosphäre. Die neue Station bietet den Mitarbeitenden der ganz unterschiedlichen Berufsgruppen aber auch großzügige Arbeitsplätze mit moderner Ausstattung, darunter höhenverstellbare Schreibtische, separate Bereiche für administrative Tätigkeiten sowie sogenannte Quietboxen im Raum-in-Raum-Konzept. Diese speziellen Rückzugsorte ermöglichen konzentriertes Arbeiten, vertrauliche Gespräche und kurze Besprechungen abseits des Stationsbetriebs. Eine zentrale Anlaufstelle mit Stationssekretariat und Assistenz erleichtert zudem ab sofort die Orientierung für Patienten und ihren Angehörigen. Gleichzeitig wird so die interdisziplinäre Zusammenarbeit gestärkt: Sozialberatung, ärztlicher Dienst, Pflege, Kodierung und Service arbeiten optimiert Hand in Hand. „Wir haben hier ein Umfeld geschaffen, das moderne Pflegearbeit nach den aktuellen Leitlinien optimal unterstützt – mit durchdachten Arbeitswegen, einer ruhigen Atmosphäre und einem hohen Anspruch an Funktionalität“, erklärt Jörg Rebhun, Leitung Pflegemanagement und Projektleiter. Dafür haben die Verantwortlichen zunächst diejenigen gefragt, die hier arbeiten. „Die aktive Beteiligung der Mitarbeitenden war dafür von entscheidender Bedeutung. Nur so konnten wir ein praxisnahes Konzept entwickeln, das künftig auf weitere Stationen übertragen wird“, erklärt der Projektverantwortliche. Zudem kann die Station im Falle einer Pandemie als eigenständige Einheit mit separater Versorgung über einen eigenen Aufzug isoliert werden. Für diese Ausbau-Stufe bekam das EVK auch Fördermittel des Bundes zugesprochen.

Neben funktionalen Verbesserungen setzt die Station auch gestalterisch neue Maßstäbe: Ein helles, freundliches Farbkonzept schafft eine einladende Atmosphäre, in der es sich bestmöglich genesen lässt. Als besonderes Wiedererkennungszeichen dienen großformatige Bilder zu einem Thema – in diesem Fall „Weseler Bauwerke“ –,welches sich wie ein roter Faden durch die Station zieht und gleichzeitig für Wiedererkennung und Orientierung sorgt. Ein modernes, designoptimiertes Lichtkonzept rundet das angenehme Ambiente ab. Aber auch energetisch erfüllt die Station natürlich aktuelle Ansprüche: neue Fenster, verbesserte Verschattung und eine Vorkühlung der Raumluft im Sommer steigern nicht nur die Energieeffizienz, sondern verbessern gleichzeitig das Raumklima. „Mit der Station 4a setzen wir ein sichtbares Zeichen für die Zukunft: Sie vereint Patientenkomfort, Nachhaltigkeit und moderne Arbeitsbedingungen. Dieses Projekt ist ein Meilenstein, der die Entwicklung unseres Hauses prägen wird“, freut sich auch Geschäftsführer Heino ten Brink bei der heutigen (25.9.2025) Eröffnung.

Insgesamt investierte das Krankenhaus rund 3,8 Millionen Euro in die moderne Station. Mehrere Monate wurde diese dafür bei laufendem Betrieb kernsaniert – ein organisatorischer Kraftakt, dessen Mühen sich aber gelohnt haben, da sind sich alle einig. „Das Projekt ist nur dank des großen Engagements aller Beteiligten möglich geworden – von der Bauleitung bis zum Pflegeteam und natürlich unseren Patienten, die die Unwägbarkeiten und Einschränkungen in der Bauphase mitgetragen haben. Dafür gilt allen ein besonderer Dank“, betont Jörg Rebhun weiter.

Quelle:
gesundheitscampuswesel.de

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