Fachkräftemangel im ländlichen Raum: Weiterbildung als Schlüssel zur Versorgung
Der ärztliche Nachwuchs fehlt, vor allem auf dem Land. Eine Befragung in bayerischen Gesundheitsregionen zeigt, dass Weiterbildungsangebote, flexible Arbeitszeiten und Programme für Studierende als zentrale Maßnahmen zur Nachwuchssicherung gelten. Doch bürokratische Hürden, überalterte Weiterbildungsstrukturen und fehlende politische Vermarktung gefährden nachhaltige Lösungen. Ein koordiniertes Vorgehen ist dringend notwendig.
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Die ärztliche Versorgung in ländlichen Regionen steht vor großen Herausforderungen. Unbesetzte Hausarztsitze, überalterte Ärztestrukturen und fehlende Nachwuchskräfte verschärfen die Lage. Die Krankenhausreform und die neue Weiterbildungsordnung erhöhen zusätzlich die Anforderungen an alle Beteiligten im Gesundheitswesen.
Eine Befragung in zwei bayerischen Gesundheitsregionen zeigt, welche Maßnahmen aus Sicht der Ärzteschaft und der Kommunalpolitik besonders wirksam sind. Als wichtigste Handlungsfelder gelten regionale Weiterbildungsverbünde, Programme für Studierende, flexible Arbeitszeitmodelle sowie individuelle Förderangebote. Besonders junge Ärzt:innen legen Wert auf strukturierte Weiterbildungsmöglichkeiten. Doch genau hier liegt das Problem. Ein Großteil der bestehenden Weiterbildungsbefugnisse liegt bei Ärzt:innen über 56 Jahren. Junge Mediziner:innen in Städten zeigen zwar Interesse, die Befugnisse jedoch fehlen zunehmend im ländlichen Raum.
Hinzu kommen bürokratische Hürden, die den Erwerb von Weiterbildungsbefugnissen unattraktiv machen. Ohne gezielte Entlastung durch regionale Institutionen ist keine Trendumkehr zu erwarten. Auch fehlt es in vielen Regionen an aktiver Vermarktung der vorhandenen Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Autoren fordern einen strukturierten Ausbau sektorenübergreifender Weiterbildungsangebote, mehr Kooperation zwischen Kliniken und Kommunen sowie eine frühzeitige Förderung junger Mediziner:innen. Nur so lassen sich Versorgungslücken langfristig schließen und die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum sichern.
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