Geburtshilfe: Level-IV-Kliniken ignorieren Versorgungsstandards

Wenn Risikoschwangere in ungeeigneten Level-IV-Kliniken entbinden, droht Gefahr für Mutter und Kind. Recherchen zeigen: Trotz G-BA-Richtlinie nehmen einige Kliniken Risikopatientinnen auf. Tragische Fälle wie der von Felix Tannigel weisen auf fatale Lücken im System hin.

15. April 2025
  • Medizin
  • QM


Ein Drittel aller Geburten in Deutschland findet in Kliniken der niedrigsten Versorgungsstufe statt. Diese Level-IV-Krankenhäuser sind laut G-BA-Richtlinie nicht für Risikoschwangerschaften vorgesehen. Dennoch zeigen Recherchen öffentlich-rechtlicher Sender, dass viele dieser Kliniken solche Patientinnen aufnehmen – mit zum Teil dramatischen Folgen. Der Fall des schwerstbehinderten Felix Tannigel zeigt, wie gravierend Fehleinschätzungen in der Geburtshilfe sein können. Interne Gutachten und Gerichtsurteile bestätigen in mehreren Fällen erhebliche Versorgungsdefizite. In Wasserburg am Inn ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung. Fachgesellschaften fordern seit langem die Verknüpfung von Geburtsklinik und neonatologischer Versorgung. Die Länder handeln unterschiedlich – von konsequenter Zentralisierung bis zur Verteidigung kleiner Geburtskliniken. Der politische Konflikt zwischen regionaler Versorgung und Versorgungsqualität bleibt ungelöst. Leidtragende sind die Schwächsten: Neugeborene in kritischem Zustand…

Quelle:

tagesschau.de


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