GenAI im Gesundheitswesen: Vision trifft auf marode Infrastruktur

Trotz hoher Erwartungen an GenAI fehlt vielen Gesundheitseinrichtungen die nötige Umsetzungskompetenz. Zwar existieren klare Strategien, doch mangelt es an Integration, Sicherheit und technischer Infrastruktur. Die von NTT Data veröffentlichte Studie unterstreicht: Die Ambitionen sind hoch, aber das Fundament ist brüchig. Datenschutzängste, Fachkräftemangel und veraltete Systeme bremsen das Potenzial. Der Druck zu investieren wächst, doch ohne tragfähige Strukturen bleibt GenAI eine Vision ohne Wirkung.

14. August 2025
  • IT
  • Ökonomie


Eine internationale Studie von NTT Data gibt einen differenzierten Einblick in den aktuellen Stand der Nutzung generativer KI im Gesundheitswesen. Mehr als 80 Prozent der befragten Organisationen verfügen über eine GenAI-Strategie, doch nur 40 Prozent sehen darin eine enge Verzahnung mit ihren geschäftlichen Zielsetzungen. Lediglich jeder Zweite bewertet die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit GenAI als leistungsstark.

Die technischen Potenziale sind unbestritten. GenAI wird vor allem in der Forschung, Diagnostik und bei prädiktiven Anwendungen eingesetzt. Ein weiteres Anwendungsfeld liegt in der Automatisierung administrativer Prozesse und der Entlastung klinischen Personals. Der technologische Nutzen kollidiert jedoch mit grundlegenden Herausforderungen. Datenschutzbedenken, unzureichende Cybersicherheit, ethische Fragen und regulatorische Unsicherheiten dominieren die Bedenken der Entscheider:innen.

91 Prozent der Befragten äußern Sorgen über die Sicherheit von Gesundheitsdaten, nur 42 Prozent halten ihre Schutzmaßnahmen für ausreichend. Zugleich glauben 87 Prozent, dass die Vorteile die Risiken überwiegen. 59 Prozent planen daher größere Investitionen innerhalb der kommenden zwei Jahre.

Ein weiteres Hindernis stellt die technische Infrastruktur dar. 91 Prozent berichten von erheblichen Einschränkungen durch veraltete Systeme. Lediglich 44 Prozent weltweit, in Europa sogar nur 31 Prozent, sehen sich ausreichend in Speicher- und Rechenkapazitäten für GenAI-Workloads investiert. Die Studie basiert auf Antworten von 425 Führungskräften aus 33 Ländern, die überwiegend große Einrichtungen vertreten. Der Handlungsbedarf ist evident. Ohne solide IT-Grundlage bleibt GenAI in der Gesundheitsversorgung ein Versprechen mit begrenzter Reichweite.

Quelle:

connect-professional.de