Gerlach: Primärarztsystem nur mit klarer Entlastung denkbar
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert ein verbindliches Primärarztsystem, das Patienten steuert, Doppeluntersuchungen vermeidet und Hausarztpraxen durch digitale Ersteinschätzungen entlastet…
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Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach spricht sich für ein verbindliches Primärarztsystem aus, das Patientinnen und Patienten besser steuern soll. Ziel ist die Vermeidung unnötiger Arztkontakte und Doppeluntersuchungen. Ein solches Modell müsse jedoch durchdacht sein und Hausarztpraxen entlasten. Denkbar seien digitale Ersteinschätzungen, die in bestimmten Fällen einen Praxisbesuch ersetzen.
Für Fachgruppen wie Gynäkologie und Augenheilkunde fordert Gerlach Ausnahmen. Gleiches gilt für Vorsorge, Impfungen oder chronische Erkrankungen, die bereits bei spezialisierten Praxen betreut werden.
Um dem Ärztemangel zu begegnen, setzt Bayern auf verschiedene Maßnahmen. Dazu zählen eine Landarztprämie von bis zu 60.000 Euro, die seit 2012 über 1.400 Niederlassungen gefördert hat, sowie eine Landarztquote im Medizinstudium. Weitere Schritte sind Stipendien, zusätzliche Studienplätze und das Programm „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“.
Gerlach betont zudem die Bedeutung digitaler Lösungen und Telemedizin. Diese könnten Wegezeiten verkürzen, Dokumentationsprozesse beschleunigen und Hausärzte durch nichtärztliches Fachpersonal entlasten.

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