Gewalt in der Notaufnahme: Warken fordert härtere Gesetze zum Schutz des Klinikpersonals
Die Übergriffe auf medizinisches Personal nehmen spürbar zu. Bundesgesundheitsministerin Warken fordert deshalb eine deutliche Verschärfung des Strafrechts. Kliniken, Kassenärzt:innen und die Bundesärztekammer unterstützen die Forderung. Schutzmaßnahmen wie Sicherheitspersonal, bauliche Veränderungen und Deeskalationstrainings sind bereits vielerorts Realität. Doch alle Beteiligten sind sich einig, dass Symbolische Maßnahmen nicht ausreichen. Gewalt gegen Helfende darf kein Normalzustand werden.
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Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) setzt ein klares Zeichen gegen Gewalt im Gesundheitswesen. Härtere Strafen sollen künftig Angriffe auf Ärzt:innen, Pflegekräfte und Rettungspersonal ahnden. Hintergrund sind Berichte über zunehmende Übergriffe in Kliniken und Arztpraxen, die bereits zu umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen geführt haben. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Bundesärztekammer fordern ein konsequentes Vorgehen.
Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland investieren immer mehr Einrichtungen in geschultes Sicherheitspersonal, Deeskalationstrainings und bauliche Maßnahmen zur Risikominimierung. So sollen etwa in Notaufnahmen nicht-medizinische Anliegen gezielt an Wachpersonal delegiert werden. Auch die gezielte Besetzung mit körperlich robusten Pflegekräften ist Teil der Maßnahmen. Ein Zustand, den DKG-Chef Gerald Gaß als inakzeptabel bezeichnet.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt verweist auf Fortbildungsangebote der Ärztekammern und spricht sich für ein bundesweites, unbürokratisches Meldesystem aus, das das Ausmaß der Gewalt statistisch erfassbar macht. Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) stellt sich hinter den Vorstoß der Ministerin. KBV-Chef Andreas Gassen fordert eine ausdrückliche gesetzliche Nennung aller Berufsgruppen im Gesundheitswesen, von Notfallteams bis zu Medizinischen Fachangestellten.
Alle Akteur:innen eint ein Ziel: Der Staat muss die Botschaft vermitteln, dass Gewalt gegenüber Helfenden weder geduldet noch relativiert wird. Der Schutz des medizinischen Personals ist keine Option, sondern Pflicht.
stern.de