Globale Studie: Patientinnen und Patienten sehen KI in der Medizin unterschiedlich

Eine internationale Studie zeigt: Patientinnen und Patienten befürworten KI in der Medizin, lehnen sie aber bei schwerer Erkrankung häufiger ab. Transparenz und ärztliche Verantwortung bleiben entscheidend…

10. September 2025
  • Data und KI
  • Medizin

Erstmals wurden Patientinnen und Patienten weltweit umfassend zur Haltung gegenüber Künstlicher Intelligenz in der Medizin befragt. Rund 14.000 Teilnehmende aus 43 Ländern nahmen an der COMFORT-Studie teil. Insgesamt sahen 57,6 Prozent den Einsatz von KI positiv. Männer und technikaffine Befragte waren aufgeschlossener. Wer sich gut über KI informiert fühlte, äußerte zu über 80 Prozent Zustimmung.

Auffällig war jedoch der Einfluss des eigenen Gesundheitszustands. Schwer erkrankte Personen bewerteten KI deutlich kritischer. Mehr als die Hälfte mit sehr schlechtem Gesundheitszustand äußerte eine ablehnende Haltung. Die Gründe wurden nicht direkt erfasst, die Forschenden vermuten aber negative Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem oder psychologische Faktoren.

Zentrale Anforderungen der Befragten waren Erklärbarkeit und die Einbindung von Ärztinnen und Ärzten. 70 Prozent wünschten sich nachvollziehbare KI-Anwendungen, fast drei Viertel betonten die Notwendigkeit, dass Entscheidungen beim medizinischen Personal verbleiben. Diagnosen ausschließlich durch KI wurden nur von 4,4 Prozent akzeptiert, rein menschliche Diagnosen aber ebenso selten gefordert.

Die Autorinnen und Autoren sehen Erklärbarkeit als Schlüsselfaktor für die Entwicklung künftiger Systeme. Da sich KI-Technologien seit der Befragung 2023 stark weiterentwickelt haben, läuft bereits eine Folgestudie mit demselben Fragebogen.

Quelle:
journalmed.de

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