Grüne warnen vor Hausarzt-Zwangssystem – Kritik an Warkens Plänen zur Primärversorgung

Die CDU will Hausärzt:innen zur zentralen Anlaufstelle machen – mit Pflicht zur Überweisung. Die Grünen sehen die Versorgung in Gefahr und kritisieren fehlende Entlastung. Statt Zwang brauche es digitale Steuerung, mehr Personal und verlässliche Finanzierung.

5. Juni 2025
  • Ökonomie
  • Politik


Die Bundesregierung plant ein verpflichtendes Primärarztsystem: Kassenpatient:innen sollen künftig stets über ihre Hausarztpraxis an Fachärzt:innen überwiesen werden. Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnt vor Überforderung und Versorgungslücken. Die Vorschläge von Ministerin Nina Warken (CDU) blieben unkonkret und griffen zu kurz. Dahmen betont, dass bereits heute 95 Prozent der Bevölkerung hausärztlich angebunden seien und neun von zehn Anliegen dort gelöst würden. Die angestrebte Steuerung müsse zielgerichtet, schnell und medizinisch sinnvoll erfolgen. Voraussetzung dafür sei ein System mit verlässlicher Finanzierung durch Vorhaltepauschalen, mehr nichtärztlichem Personal und digitaler Terminvernetzung. Die Rolle der Hausärzt:innen dürfe nicht auf das bloße Ausstellen von Überweisungen reduziert werden. Ein verpflichtendes Primärarztsystem brauche klare Strukturreformen, um echte Verbesserungen zu erzielen. Die Grünen fordern, das Konzept stärker an den Bedarfen der Patient:innen und der Praxen auszurichten – sonst drohten Überlastung und Unterversorgung.

Quelle:

spiegel.de


Medinfoweb
Die etablierte Informationsplattform für Informatik, Ökonomie, Marketing und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen.

Gebündelt, stets aktuell und immer handverlesen werden alle Neuigkeiten gesammelt und anwenderbezogen aufbereitet.