Helios Klinikum Salzgitter: Das Wir-Gefühl stärken

3. Februar 2022
  • Personal
  • Ökonomie

Seit 100 Tagen ist Sascha Kucera neuer Geschäftsführer des Helios Klinikums Salzgitter. Im Interview zieht er eine Bilanz, spricht über erste Erfolge und Pläne für die Zukunft. 

Seit Oktober vergangenen Jahres hat Sascha Kucera die Leitung der Helios Klinik in Lebenstedt inne. Gut 100 Tagen ist er damit im Amt. Im Interview zieht der 43-jährige ein erstes Fazit.

Herr Kucera, 100 Tage im Helios Klinikum Salzgitter. Was für eine Klinik haben Sie vorgefunden?

Kucera: Ich habe vor allem eine motivierte Belegschaft vorgefunden, bei der allerdings eine gewisse Unsicherheit in der Zusammenarbeit mit der Führung bestand. Das ist etwas, was ich definitiv ändern möchte. Mit ist es wichtig, das Ohr an der Belegschaft zu haben. Zu wissen, was die Menschen bewegt. Aufgrund der Einschränkungen, die die Pandemie mit sich bringt, konnte ich leider mit den Kolleginnen und Kollegen noch nicht so in den persönlichen Kontakt treten, wie ich es mir gewünscht hätte. Wir konnten zum Beispiel noch keine Betriebsversammlung durchführen. Ich möchte auch in verschiedenen Bereichen der Klinik hospitieren, um einen direkten Einblick in die Abläufe vor Ort zu bekommen, sobald das wieder möglich ist. Trotz der momentan etwas widrigen Umstände konnte ich aber schon viele Einzelgespräche führen, Menschen kennenlernen und das eine oder andere Problem lösen.

Wie stellen Sie sich eine optimale Zusammenarbeit vor?

Kucera: Ich betone immer wieder, dass für mich alle Berufsgruppen im Krankenhaus gleichwertig wichtig sind. Das ist ein Blickwinkel, den ich deutlich schärfen möchte. Für mich ist der Teamgedanke sehr wichtig. Alle Berufsgruppen sollen über den Tellerrand hinausschauen, verstehen, dass alles miteinander zusammenhängt. Kurzum: Ich möchte das Wir-Gefühl stärken. Deshalb versuche ich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das bestmögliche Arbeitsumfeld zu schaffen. Natürlich kann ich nicht immer alles erfüllen, es gibt auch wirtschaftliche Grenzen. Aber sie sollen zumindest nicht durch bürokratische Dinge oder kleinliches Denken und Handeln beschränkt werden. Grundsätzlich ist mir Kommunikation wichtig. Ich höre mir alle Parteien an, um am Ende eine Lösung zu finden. Ich bin von der Reinigungskraft bis zum Chefarzt für jeden ansprechbar. Niemand braucht Hemmungen zu haben, zu mir zu kommen. Natürlich ist mein Terminkalender recht voll, aber wir werden immer Zeit zum Reden finden. Ich muss auch sagen, dass die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat bisher gut funktioniert. Auch hier ist Kommunikation sehr wichtig, um Verständnis für die andere Seite aufzubringen. In 15 Jahren als Geschäftsführer an verschiedenen Standorten musste ich bisher noch nie mit dem Betriebsrat vor Gericht. Das soll natürlich so bleiben.

Was konnten Sie in den ersten Monaten schon auf den Weg bringen?

Kucera: Wir konnten zum Beispiel innerhalb kurzer Zeit ein Impf- und ein Testzentrum auf die Beine stellen. Das hat mir gezeigt, wie motiviert und engagiert die Kolleginnen und Kollegen sind. In nur zwei Wochen ein professionelles Impfzentrum aufzubauen ist schon eine Leistung. Dafür kamen beispielsweise ehemalige Mitarbeiter aus der Rente zurück. Ärzte, Pflege, Logistik haben Hand in Hand zusammengearbeitet. So stelle ich mir das vor. Der Aufbau des Testzentrums lief genauso unkompliziert. Zudem erweitern wir das medizinische Leistungsspektrum der Klinik. So konnten wir zum Beispiel Dr. Jakob Krainski als Operateur gewinnen. Er wird ab sofort die operative Versorgung von plastischen und handchirurgischen Patientinnen und Patienten bei uns sicherstellen. Dieses Gebiet war hier seit fünf Jahren vakant. Außerdem bin ich gerade in Gesprächen mit einem Wirbelsäulenchirurgen, der ebenfalls bei uns operieren soll. Grundsätzlich ist es mein Ziel, alte und neue Kooperationen aufleben zu lassen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft in Salzgitter?

Kucera: Ich möchte das Profil der Klinik weiter schärfen, wir wollen in Stadt und Region positiv als der Ansprechpartner in Gesundheitsfragen wahrgenommen werden. Die Salzgitteraner sollen wieder stolz auf ihr Klinikum sein. Dafür wollen wir in der öffentlichen Wahrnehmung wieder präsenter sein. Es gibt bereits Gespräche zu Sponsorings und Kooperationen in der Stadt. Wir sind zum Beispiel an Kooperationen in der Sportmedizin interessiert und grundsätzlich für alles offen. Wer Interesse hat, soll sich gerne bei uns melden. Grundsätzlich möchte ich die Salzgitteranerinnen und Salzgitteraner dazu aufrufen, mit Ihren Anliegen auf uns zuzukommen. Wir sind immer an einem Dialog interessiert und pflegen eine transparente Kommunikation. Ich weiß, dass in der Vergangenheit nicht immer alles optimal gelaufen ist und unser Haus teilweise kritisch gesehen wird. Wir möchten den Menschen in Salzgitter wieder zeigen und beweisen, dass sie uns vertrauen können. Das ist mein Anspruch.

Quelle:

helios-gesundheit.de


Medinfoweb
Die etablierte Informationsplattform für Informatik, Ökonomie, Marketing und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen.

Gebündelt, stets aktuell und immer handverlesen werden alle Neuigkeiten gesammelt und anwenderbezogen aufbereitet.