Herzschrittmacher-Kontrolle belastet Kliniken

Das Sigmaringer Krankenhaus darf viele ambulante Leistungen nicht mehr anbieten – wirtschaftlich unrentabel, aber medizinisch notwendig…

10. Oktober 2025
  • Ökonomie
  • Politik

Im Kreiskrankenhaus Sigmaringen zeigt sich ein strukturelles Problem der Gesundheitspolitik: Der Kardiologe Jan Prillinger, bislang für die Nachsorge von Herzschrittmacherpatientinnen und -patienten zuständig, hat die Klinik verlassen. Da ambulante Kontrollen nur mit besonderer Genehmigung erlaubt sind, fällt das Angebot weg. Auch in der Onkologie bestehen Einschränkungen, weil externe Fachkräfte ohne Anstellung keine Ermächtigung erhalten. Gesetzlich Versicherte können seither nur eingeschränkt behandelt werden. Klinikchef Sven Schönfeld betont, dass ambulante Angebote allein dem Versorgungsauftrag dienen und keine Konkurrenz zu niedergelassenen Praxen darstellen. Finanziell lohnen sie sich nicht, da Kliniken für ambulante Behandlungen deutlich geringere Erlöse erhalten. Ohne staatliche Förderung könne die notwendige Trennung von ambulanten und stationären Strukturen nicht umgesetzt werden. Die Klinik erwartet dennoch, dass ambulante Leistungen künftig zunehmen – ein Ziel, das politisch gewollt, aber praktisch schwer tragbar ist.

Quelle:
schwaebische.de

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