HNO-Ärzte warnen: Krankenhausreform bedroht Kinderchirurgie

Der Berufsverband der HNO-Ärzte warnt vor massiven Versorgungsdefiziten in der Kinderchirurgie. Durch die Krankenhausreform schließen viele Belegabteilungen, wodurch tausende Mandel- und Mittelohroperationen gefährdet sind. Der Verband fordert bessere Vergütungen für ambulante Eingriffe, um Engpässe zu verhindern.

18. März 2025
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Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO) warnt vor erheblichen Versorgungsengpässen in der HNO-Kinderchirurgie infolge der Krankenhausreform (KHVVG). Besonders betroffen sind Mandel- und Mittelohroperationen bei Kindern, da bundesweit zahlreiche Belegabteilungen geschlossen werden.

In Nordrhein-Westfalen schließen in den nächsten Wochen 31 HNO-Abteilungen, die jährlich über 4.000 ambulante Operationen durchgeführt haben. Weitere Schließungen drohen in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Der Verband kritisiert, dass die ambulante Vergütung für diese Eingriffe nicht kostendeckend sei, weshalb immer weniger Ärzte sie anbieten. Bereits jetzt kommt es zu langen Wartezeiten.

Die Krankenhausreform verschärft das Problem zusätzlich: Neue Mindestfallzahlen und Personalvorgaben führen dazu, dass Krankenhäuser ihre OP-Verträge mit HNO-Ärzten kündigen. Der Verband warnt, dass das verbleibende Angebot die Versorgungslücke nicht schließen kann. Stationäre Aufnahmen seien jedoch keine Alternative, da sie fünfmal teurer als ambulante Eingriffe sind.

Um die Versorgung sicherzustellen, fordert der BVHNO die Überführung dieser Operationen in den Katalog der Hybrid-DRG. So könnten sie sowohl ambulant als auch stationär vergütet werden, ohne dass wirtschaftliche Nachteile für Kliniken oder Ärzte entstehen. Die Politik müsse dringend handeln, um eine Verschärfung der Versorgungskrise zu verhindern…

Quelle:

aerzteblatt.de


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