Hybrid-DRG steht in der Kritik: Fachverbände fordern gesetzliche Korrekturen
Was als Weg zur Ambulantisierung gedacht war, droht in einer Sackgasse zu enden. Fachärztliche Verbände schlagen Alarm. Die Hybrid-DRGs seien unterfinanziert, bürokratisch überfrachtet und schließen verletzliche Gruppen aus. Der Gesetzgeber soll nun gegensteuern.
- Ökonomie
Die fachärztlichen Berufsverbände kritisieren die Ausgestaltung der Hybrid-DRG scharf und sehen dringenden gesetzlichen Handlungsbedarf. Ursprünglich als Instrument zur Förderung ambulanter Leistungen konzipiert, droht die Hybrid-DRG nach Einschätzung von SpiFa, BVKJ und BNKD ins Gegenteil umzuschlagen. Fehlanreize, Abrechnungsprobleme und unklare Abgrenzungen behinderten den angestrebten Strukturwandel. Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass sachkostenintensive Leistungen wie Implantatversorgungen in der Hybrid-DRG unzureichend vergütet werden. Variable Sachkosten müssten separat erstattet werden. Zudem erschwerten neue Abrechnungsregelungen digitale Prozesse. Die Verbände fordern deshalb eine bundeseinheitliche digitale Abrechnungsrichtlinie. Besonders problematisch ist der Ausschluss von Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen. Für diese Gruppen sei eine Integration in das DRG-System dringend notwendig. Laut BNKD sind ambulante Behandlungen nachweislich günstiger und für Kinder oft medizinisch überlegen.
aerzteblatt.de

Gebündelt, stets aktuell und immer handverlesen werden alle Neuigkeiten gesammelt und anwenderbezogen aufbereitet.