In Deutschland noch zögerlich: Erste Einrichtungen testen Kühlkleidung
Immer mehr Pflegeeinrichtungen in der Schweiz und den Niederlanden nutzen Kühlwesten, um ihr Personal vor den Folgen von Hitzewellen zu schützen. Die Westen können unter Schutzausrüstung getragen werden und erleichtern konzentriertes Arbeiten bei hohen Temperaturen. In Deutschland sind sie bislang kaum verbreitet, erste Kliniken in München und Nürnberg erproben jedoch die Wirkung. Hersteller berichten von klaren Verbesserungen in Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden der Pflegekräfte. Neben Westen kommen auch Kühlshirts, Kopfbedeckungen und weiteres Zubehör zum Einsatz.
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Die zunehmende Zahl von Hitzewellen stellt Pflegekräfte vor große Belastungen. In der Schweiz und den Niederlanden reagieren Krankenhäuser und Pflegeheime mit Kühlwesten, die unter persönlicher Schutzausrüstung getragen werden können. Erste Einrichtungen führten die Westen bereits 2019 ein und nutzten sie erfolgreich in der Coronapandemie. In den Niederlanden sind heute rund 70 Einrichtungen mit Kühlwesten ausgestattet. In Deutschland ist der Einsatz noch wenig verbreitet, obwohl Pflegekräfte bei Patienten mit Parkinson oder Multipler Sklerose bereits von Kühlkleidung profitieren. Einzelne Häuser in München und Nürnberg testen inzwischen entsprechende Produkte. Hersteller wie E.Cooline und Inuteq verweisen auf nachgewiesene Verbesserungen in Konzentration und Leistungsfähigkeit. Die Westen arbeiten mit Verdunstungstechnologie, sind einfach zu aktivieren und wirken mehrere Stunden bis Tage. Ergänzend gibt es Kühlshirts, Halstücher oder Pulskühler. Kühlwesten könnten sich zu einem wichtigen Bestandteil von Arbeitgeberleistungen entwickeln und die Attraktivität von Einrichtungen im Wettbewerb um Pflegekräfte steigern.
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