Infektionskrankheiten treiben Verweildauer und Kosten in die Höhe

Mehr als 1,7 Millionen Klinikfälle in Deutschland 2022 wurden durch Infektionen verursacht. Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie fordert Konsequenzen: Ohne gezielte Fachexpertise und Strukturen könnten Sterblichkeit und Komplikationen unnötig steigen.

11. Juni 2025
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Im Jahr 2022 wurde bei rund 1,73 Millionen Patient:innen in deutschen Kliniken eine Infektionskrankheit als Hauptdiagnose gestellt – das entspricht zwölf Prozent aller stationären Fälle. Bei mehr als jedem vierten Fall lag zusätzlich eine infektiologische Nebendiagnose vor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Charité Berlin, die im Fachjournal „Infection“ erschienen ist. Besonders häufig betroffen waren die Atemwege (27 %), gefolgt von gastrointestinalen und urogenitalen Infektionen. In vier Prozent der Fälle wurde eine Sepsis diagnostiziert – die Dunkelziffer könnte allerdings höher liegen. Patient:innen mit infektiologischer Hauptdiagnose wiesen im Mittel eine Verweildauer von acht Tagen und Behandlungskosten von rund 2.541 Euro auf. Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie warnt vor Versorgungsengpässen und betont die Relevanz der neu geschaffenen Leistungsgruppe Infektiologie im Rahmen des KHVVG. Studien belegen: Die Einbindung von Infektionsexpert:innen senkt Komplikationen und Mortalität signifikant.

Quelle:

pharmazeutische-zeitung.de