Intel und Charité entwickeln gemeinsam KI-Lösungen zur besseren Gesundheitsversorgung

Der Halbleiterhersteller Intel und die Charité – Universitätsmedizin Berlin starten eine gemeinsame Initiative zur Verbesserung der Nutzung von Gesundheitsdaten für das Krankenhauspersonal und Patient:innen durch Künstliche Intelligenz. Hierfür haben beide Seiten eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) geschlossen. 

6. Dezember 2024
  • IT


Ziel ist es, eine digitale Umgebung zu schaffen, die als Grundlage für eine Reihe von Anwendungen im Bereich der Krankenversorgung genutzt werden kann. Damit sollen sowohl das medizinische Personal bei der täglichen Arbeit als auch die Patient:innen während ihres Klinikaufenthalts unterstützt werden. Für ein initiales Projekt entwickelt Intel zunächst den Prototyp eines Chatbots. Anschließend werden gemeinsam mit der Charité typische Anwendungsfälle aus verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel der Krankenversorgung oder der Forschung, entwickelt. Der Chatbot wird voraussichtlich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2025 als Pilot zur Verfügung stehen. 

Die Partnerschaft zwischen Intel und der Charité ist über das Pilotprojekt hinaus langfristig angelegt. Davon soll das Krankenhauspersonal zukünftig im täglichen Betrieb profitieren. So können mithilfe der Anwendung beispielsweise der Zugang zu spezifischen Informationen im Klinikalltag erleichtert und die Qualität der erfolgten Behandlung besser überwacht und mögliche Aktionen eingeleitet werden. Perspektivisch soll den Patient:innen der Zugang zu Informationen über ihren persönlichen Gesundheitszustand und Behandlungsverlauf mithilfe einer Reihe von Anwendungen erleichtert werden. Es ist zunächst vorgesehen, die Technologie zur Überprüfung der Behandlungsqualität anhand von ärztlichen Entlassbriefen bei ausgewählten Krankheitsbildern zu nutzen. Längerfristig ist geplant, über die Analyse von Patientendokumenten mittels RAG-Technologie auch Krankheitsverläufe besser vorhersehen zu können. 
Die RAG-Technologie (Retrieval-Augmented Generation) zur Verarbeitung natürlicher Sprache basiert auf einer von Intel entwickelten Umgebung und kombiniert die Stärken von abfragebasierten und generativen KI-Modellen. Bei der Umsetzung des Projektes haben Sicherheit, Datenschutz und Zuverlässigkeit oberste Priorität für die beiden Kooperationspartner, um eine datenschutzgerechte Nutzung der Gesundheitsdaten und damit das Vertrauen der Patient:innen sicherstellen zu können.

„Um die Patientenversorgung und den Klinikbetrieb zu verbessern sowie die Charité für die Zukunft gut aufzustellen, gehen wir bei der Umsetzung von KI-Methoden voran. In institutsübergreifenden Kooperationen entwickeln Wissenschaftler:innen dafür ganzheitlich innovative KI-Ansätze. Mit Intel wollen wir verschiedene Use Cases umsetzen und ein Dialogsystem entwickeln, das das Klinikpersonal bei der täglichen Arbeit und die Patient:innen während ihres Klinikaufenthalts unterstützt“, sagt Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité.

„Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels im Gesundheitsbereich ist es umso wichtiger, den Arbeitsalltag für das Klinikpersonal so effizient wie möglich zu gestalten, um mehr Zeit für die Bedürfnisse und Belange der Patient:innen zu haben. Mit der von Intel entwickelten Chatbot-Anwendung leisten wir hier einen wichtigen Beitrag, um den täglichen Klinikbetrieb zu vereinfachen“, erklärt Sonja Pierer, Geschäftsführerin Intel Germany Services GmbH.

Quelle:

charite.de


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