Interoperable Gesundheitsdaten am UKSH: Chancen für Versorgung und Forschung
Interoperabilität
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„ “ ist eines der großen Schlagworte, wenn es um die Zukunft des Gesundheitswesens geht. Denn: Derzeit bleibt das Potenzial medizinischer Daten oft noch ungenutzt, da Krankenhäuser nicht strukturiert auf ihre Patienten- und Gesundheitsdaten zugreifen können. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) verändert sich durch den Einsatz der Softwarelösung TipluDB.
Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Entwicklungspartnerschaft zwischen dem UKSH und der Hamburger Tiplu GmbH ist ab sofort im produktiven Einsatz im UKSH: „Durch die intensive Zusammenarbeit konnten wir die Produktentwicklung eng begleiten und Ansprüche als Klinik direkt mit einbringen.“ „In diesem Prozess haben sich „Gleich mehrere Nutzungsmöglichkeiten für uns ergeben, die wir gemeinsam mit Tiplu umsetzen konnten“, erklärt Ercan Ünal, Projektleitung TipluDB im UKSH. Diese Möglichkeiten finden sich sowohl in der Versorgung als auch in der Forschung: „TipluDB spielt für unsere weitere strategische Ausrichtung eine große Rolle und soll als „Datendrehscheibe“ breitgefächert eingesetzt werden. „In der Versorgung ermöglicht TipluDB uns unter anderem die Anbindung von Expertensystemen, in der Forschung die sofortige Bereitstellung von pseudonymisierten, strukturierten Daten“, so Rudolf Dück, CIO des UKSH.
Mehr als eine Datenbank
Der Zugang zu Versorgungsdaten wird durch TipluDB demokratisiert. Die Software bringt die in Krankenhäusern vorliegenden Patienten- und Gesundheitsdaten in eine einheitliche Struktur, sodass sie interoperabel bereitgestellt und nutzbar gemacht werden können. TipluDB vereint die Eigenschaften eines FHIR-basierten Clinical Data Repository mit integrierten umfangreichen Schnittstellen zu KIS und Subsystemen sowie einem umfassenden Mapping von Rohdaten auf nationale und internationale Standards wie LOINC oder ATC im interoperablen, universell einsetzbaren FHIR-Datenmodell. Dies wurde jüngst als künftiger Interoperabilitätsstandard für Gesundheitsdaten in Europa festgelegt. So wird eine sofortige und vielseitige Nutzbarkeit der Daten ermöglicht.
Mit TipluDB sind die Daten der liegenden Patient:innen immer aktuell. Durch die automatische Fallaktualisierung sind nicht nur Analysen auf Basis losgelöster und liegender Fälle möglich, sondern auch der übersichtliche Zugriff auf eine elektronische Patientenakte ohne Medienbrüche. Darüber hinaus bietet TipluDB die optimale Datengrundlage für verschiedene (Dritt-)Systeme wie bspw. Clinical Decision Support-Software (CDSS).
„Neben den Möglichkeiten, die TipluDB in der Versorgung bietet, werden auch die Forschungsaspekte sukzessiv weiterentwickelt.“ Schon jetzt können mit TipluDB retrospektive Daten ambulanter und stationärer Behandlungen für Forschungszwecke zugänglich gemacht werden. „Eine starke Pseudonymisierung der Daten ist bereits möglich“, erklärt Produktmanager Philipp Thöni (Tiplu) mit Blick auf die Perspektiven für wissenschaftliche Fragestellungen und Forschungsprojekte. Darüber hinaus bildet TipluDB die Grundlage für Tiplus Kodiersoftware MOMO sowie die zukünftige CDSS MAIA. Diese befindet sich derzeit im Zertifizierungsverfahren zum Medizinprodukt und soll anschließend ebenfalls im UKSH eingesetzt werden.
tiplu.de

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