Pressemeldung

Der Jahresabschluss 2024 des KRH-Konzerns hat sich besser entwickelt als erwartet.

Betriebliche Erträge und Fallzahlen gesteigert – KRH als Arbeitgeber gefragt …

26. September 2025
  • Ökonomie

Trotz anspruchsvoller politischer Vorgaben und struktureller Veränderungen im Gesundheitswesen konnte das Klinikum Region Hannover (KRH) im Geschäftsjahr 2024 seine betrieblichen Erträge und Fallzahlen steigern und bleibt damit ein verlässlicher Gesundheitsversorger und attraktiver Arbeitgeber. Laut der aktuellen Roland Berger-Krankenhausstudie schreiben im Jahr 2024 rund 89 Prozent der öffentlichen Kliniken ein Defizit. Ein erheblicher Teil davon liegt sogar im zweistelligen Prozentbereich des Umsatzes. Vor diesem Hintergrund fällt das Jahresergebnis des KRH mit minus zwei Prozent des Umsatzes beziehungsweise minus 16,6 Mio. Euro deutlich moderater aus. Bereinigt um Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt das Minus fünf Millionen Euro. Damit liegt das Ergebnis auch über den ursprünglichen Erwartungen: Geplant war, das Jahr 2024 mit einem Minus von 30,8 Millionen Euro abzuschließen. Den Jahresabschluss hat der Aufsichtsrat in seiner heutigen Sitzung gebilligt.

Jahresergebnis im Schatten des KHVVG

Für den Aufsichtsratsvorsitzenden des KRH und Regionspräsidenten Steffen Krach ist dieses Ergebnis angesichts der allgemeinen Branchenentwicklung bemerkenswert: „Wir alle wissen um die schwierige wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser: Der jahrelange Investitionsstau und die strukturelle Unterfinanzierung sind Probleme, die sich nicht von heute auf morgen lösen lassen. Das KRH behauptet sich im Vergleich zu anderen Kliniken und Klinikverbünden in dieser Phase der Umstrukturierungen und Neuausrichtungen sehr gut. Das liegt vor allem daran, dass wir uns bereits vor mehr als zwei Jahren mit der Medizinstrategie 2030 auf den Weg gemacht haben. Wir stellen frühzeitig die Weichen für eine umfassende Neuordnung des Versorgungsangebots in der Region – gerade, weil die Auswirkungen des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes mit seinen Leistungsgruppen absehbar waren.“

Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) wird die Finanzierung und Struktur der Kliniken grundlegend verändern. Künftig sollen Leistungen stärker an definierte Versorgungsaufträge und Leistungsgruppen gebunden sein. Für viele Häuser bedeutet das eine Neuausrichtung ihres Angebots. Damit setzt das KHVVG wichtige Impulse für eine Konzentration von Leistungen und für tiefgreifende Strukturveränderungen in der deutschen Krankenhauslandschaft.

„Mit den vielfältigen Maßnahmen und der konsequenten Steuerung im Jahr 2024 sind wir bereits auf einem sehr guten Weg – das gibt uns Rückenwind“, bestätigt Barbara Schulte, Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur beim KRH, und ergänzt: „Die somatischen Fallzahlen (stationär und ambulant) entwickeln sich positiv und lagen 2024 bei rund 282.000. Ebenfalls sind die Belegungstage in der Psychiatrie auf 255.000 Tage gestiegen. Unser Ziel ist es, das strukturelle Defizit weiter zu verringern. Schon 2024 haben wir dafür wichtige Grundlagen geschaffen und erwarten mittelfristig ein ausgeglichenes operatives Ergebnis (EBIT). Mit Investitionen von fast 40 Millionen Euro im vergangenen Jahr und einem Anstieg der betrieblichen Erträge um zehn Millionen Euro auf fast 771 Millionen Euro haben wir dafür wichtige Grundlagen geschaffen. Die Richtung stimmt, auch wenn noch ein weiter Weg vor uns liegt.“

Medizinstrategie 2030 als Kompass für Maßnahmen und Menschen

Die Krankenhauslandschaft in Deutschland befindet sich durch die Krankenhausreform und die Einführung einer Krankenhausplanung nach Leistungsgruppen in einer Umbruchphase. „Es ist gut, dass das KRH mit seiner Medizinstrategie 2030 früh eine mutige Richtungsentscheidung vorgenommen hat. Zur Sicherstellung einer hochwertigen Versorgung in der Region Hannover setzen wir unsere Planungen nun Schritt für Schritt um“, fasst Dr. Matthias Bracht, Geschäftsführer Medizin beim KRH, die Situation zusammen. „Wir merken, dass die durchgreifenden Veränderungen von allen viel abverlangen. Da ist es wichtig, ein gemeinsames Ziel und einen verbindlichen Plan zu haben und diesen auch verlässlich umzusetzen.“

Die Geschäftsführung betont, dass eine Herkulesaufgabe wie die Umsetzung der Medizinstrategie 2030 nur gelingen kann, wenn die Mitarbeitenden gemeinsam an einem Strang ziehen. Ihnen gebührt daher Anerkennung und Dank für ihre Leistung und ihren Einsatz im vergangenen Jahr. Alle verfolgen dasselbe Ziel: Die bestmögliche wohnortnahe Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region.

Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Mitarbeiterzahlen: Im Jahresdurchschnitt 2024 beschäftigte das KRH rund 8.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit etwa 200 mehr als im Vorjahr. Damit gewinnt das KRH als Arbeitgeber weiter an Attraktivität. „Viele entscheiden sich ganz bewusst für eine Aufgabe bei uns, weil sie den aktuellen Umbruch und Veränderungsprozess aktiv mitgestalten wollen. Sie wissen: Das KRH ist ein sicherer Arbeitgeber, fest in der Region Hannover verankert und von vielen Patientinnen und Patienten geschätzt, betont Michael Born, Geschäftsführer Personal.

Mit Blick auf das kommende Jahr rechnet der Konzern weiterhin mit großen Herausforderungen. Die KRH Geschäftsführung ist jedoch überzeugt, diesen im engen Schulterschluss mit der Region zu begegnen, mit unternehmerischem Mut, einer verlässlichen Kontinuität und einem großen Maß an Stabilität.

Jahresergebnis2022: 25,7 Millionen Euro (Sondereffekte)2023: 21,5 Millionen Euro (Sondereffekte)2024: -16,6 Millionen Euro EBITDA2022: 65,8 Millionen Euro (Sondereffekte)2023: 36,3 Millionen Euro (Sondereffekte)2024: -5,0 Millionen Euro 
Investitionen2022: 30,9 Millionen Euro2023: 25,8 Millionen Euro2024: 39,5 Millionen Euro Betriebliche Erträge2022: 757 Millionen Euro2023: 761 Millionen Euro2024: 771 Millionen Euro 
Fallzahlen in der Somatik (stationär und ambulant)2022: ca. 277.0002023: ca. 276.0002024: ca. 282.000Behandlungstage in den psychiatrischen Kliniken2022: ca. 230.0002023: ca. 250.0002024: ca. 255.000
Quelle:
krh.de

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