Karrierechance im Gesundheitswesen: Was macht ein Physician Assistant?

Der Physician Assistant (PA) schließt eine wachsende Lücke im deutschen Gesundheitssystem. In Zeiten von Ärztemangel, steigender Bürokratie und alternder Bevölkerung übernehmen PA’s delegierbare Aufgaben wie Anamnesen, Untersuchungen und Therapiepläne. Das Studium ist praxisorientiert und eröffnet Karrierewege bis zur Promotion. Vorteile sind dabei die direkte Patient:innenversorgung ohne komplettes Medizinstudium. Nachteile dagegen sind fehlende einheitliche Vergütung und geringe Bekanntheit. Die Deutsche Gesellschaft für PA’s empfiehlt ein Einstiegsgehalt ab 4.100 Euro. PA’s entlasten Teams spürbar und tragen zu effizienteren Abläufen bei. Der Beruf wird sich als Schlüsselrolle in interprofessionellen Teams etablieren.

1. August 2025
  • Medizin
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Der Physician Assistant  entwickelt sich zu einer wichtigen Stütze in der Patientenversorgung. Der Beruf entstand aus der Notwendigkeit, Ärzt:innen zu entlasten und Versorgungsengpässe abzumildern. Hintergrund sind Fachkräftemangel, alternde Gesellschaft und steigende Dokumentationspflichten. Laut Prognosen fehlen in den nächsten zehn Jahren bis zu 50.000 Ärzt:innen.

PA’s übernehmen Tätigkeiten, die delegierbar sind, z.B. Erhebung von Anamnesen, Durchführung von Untersuchungen sowie die Erstellung von Diagnose- und Therapieplänen, die Ärzt:innen freigeben. Damit können sich Ärzt:innen stärker auf Kernaufgaben konzentrieren.

Das Studium gibt es an über 20 Hochschulen und vermittelt medizinische Grundlagen und ergänzt diese um Inhalte wie Recht, Qualitätsmanagement und Abrechnungssysteme. Ein hoher Praxisanteil sichert den Transfer in den klinischen Alltag. Das Bachelorstudium dauert drei bis vier Jahre. Masterprogramme eröffnen Spezialisierungen, etwa in der Notfallmedizin, und bereiten auf eine Promotion vor.

Der Beruf bietet attraktive Perspektiven, besonders für Fachkräfte aus der Pflege. Er ist keine Alternative zum Medizinstudium, sondern eine eigenständige Qualifikation. Empfohlen wird ein Einstiegsgehalt ab 4.100 Euro brutto, einheitliche Tarifregelungen fehlen jedoch. Ein weiteres Hindernis ist, dass die Kosten für PA-Stellen bislang nur eingeschränkt refinanzierbar sind.

Trotz anfänglicher Skepsis in Kliniken zeigt sich, dass Einrichtungen schnell den Nutzen erkennen, denn PA’s entlasten Teams und steigern die Versorgungseffizienz. Für die Praxis bedeutet das eine stärkere Integration in interprofessionelle Teams aus Ärzt:innen, Pflege und PA’s.

Quelle:

watson.de


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