KBV-Vorsitzender warnt vor Unterfinanzierung – Kritik an Umverteilungsplänen
KBV-Chef Gassen bringt die Sorgen der Vertragsärzt:innen auf den Punkt: fehlende Finanzierungskonzepte, überzogene Sparforderungen der Kassen und realitätsferne Versorgungsideen. Die neue Gesundheitsministerin lädt zum Dialog – doch echte Lösungen bleiben rar.
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Im Rahmen der KBV-Vertreterversammlung bekräftigte Andreas Gassen die Gesprächsbereitschaft gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium. Die neue Ministerin Nina Warken habe ein Dialogangebot unterbreitet, das die KBV begrüße. Gassen fordert einen kritischen Austausch auf Augenhöhe. Inhaltlich kritisierte er die fehlende Berücksichtigung der GKV-Finanzierung im Koalitionsvertrag. Die KVen müssten zwingend in die geplante Kommission zur Stabilisierung der GKV bis 2027 eingebunden werden.
Deutliche Worte fand Gassen zur chronischen Unterfinanzierung des ambulanten Sektors. Ein Ausgabenmoratorium sei kontraproduktiv. Stattdessen solle die GKV von versicherungsfremden Leistungen befreit werden. Die geplante Bagatellgrenze bezeichnete er als überfällig. Zur Steuerung der Patient:innen legte die KBV ein eigenes Konzept vor, das breite Zustimmung fand. Massive Kritik äußerte Gassen an Vergütungsabschlägen in überversorgten Regionen sowie an der Termingarantie für Facharzttermine. Viele Fachdisziplinen seien in der Fläche gar nicht mehr verfügbar – die angedachten Maßnahmen griffen ins Leere.
aerzteblatt.de

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