KI erkennt tödliche Herzrhythmusstörungen bis zu 14 Tage vor dem Ereignis
Ein Forschungsteam aus Paris hat eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die gefährliche Herzrhythmusstörungen bis zu zwei Wochen vor dem Auftreten erkennen kann. Das System analysiert schwache Signale in EKG-Daten, die für Ärzte nicht sichtbar sind. Erste Tests zeigen eine Trefferquote von 70 Prozent bei Risikopatienten. Die Technologie befindet sich noch in der Validierung, könnte aber langfristig Leben retten und die Kardiologie grundlegend verändern.
- IT
- Medizin
Ein Forschungsteam der Université Paris Cité hat eine Künstliche Intelligenz vorgestellt, die lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen bis zu 14 Tage im Voraus erkennen kann. Damit eröffnet sich die Perspektive, den plötzlichen Herztod künftig gezielt zu verhindern, ein Ereignis, das bislang oft ohne Vorwarnung eintritt und jährlich Millionen Todesfälle verursacht.
Die entwickelte KI analysiert Langzeit-EKGs und erkennt minimale elektrische Abweichungen, die für menschliche Fachkräfte kaum zu erfassen sind. Für das Training der KI wurden über 240.000 Datensätze verwendet. In der Testphase identifizierte das System rund 70 Prozent der Risikopatienten korrekt. Die zugrunde liegende Studie wurde im European Heart Journal veröffentlicht.
Die Anwendung erfolgt über eine 24-Stunden-Auswertung von EKG-Daten. Anhand dieser Analyse lassen sich Personen mit erhöhtem Risiko für Herzstillstand frühzeitig erkennen. Ärzte könnten dadurch gezielte Diagnostik- oder Therapieschritte einleiten, bevor sich Symptome zeigen oder kritische Zustände entstehen.
Aktuell befindet sich die Technologie in einer frühen Validierungsphase. Für den klinischen Alltag sind weitere Studien notwendig. Sollte die Praxistauglichkeit bestätigt werden, könnte dieses Verfahren neue Standards in der kardiologischen Prävention setzen. Die Forscher betonen, dass es noch Jahre bis zur breiten Anwendung dauern wird. Die Bedeutung für die Versorgungsqualität in der Kardiologie wäre jedoch enorm.
nextg.tv