KI in der Hausarztpraxis: Von der Rezeption bis zur Anamnese ist alles digital
„Die KI wird keine Ärzt:innen ersetzen – aber irgendwann die, die sie nicht nutzen.“ Ein Satz, der hängen bleibt. Und ein Weckruf für das Gesundheitswesen.
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In seiner Hausarztpraxis im Schwarzwald zeigt Prof. Dr. med. Wolfgang C. G. von Meißner, MHBA, wie man KI nicht als Bedrohung, sondern als Mitarbeitende ohne Pause nutzen kann. Ein Sprachmodell unterstützt vom Anruf bis zur Rezeptfreigabe. Patient:innen erhalten strukturierte Informationen und das Team wird entlastet. KI wird zum stillen Co-Piloten und verändert die Rolle des Arztes grundlegend.
In der Praxis in Baiersbronn ist Künstliche Intelligenz längst kein Zukunftsthema mehr, sondern gelebter Alltag. Mit dem MedicBot, einem sprachbasierten Assistenzsystem, übernimmt KI zentrale Aufgaben. Rezeptbestellungen per Telefon werden automatisch transkribiert, mit den Patientendaten abgeglichen und digital vorbereitet. Auch Arzt-Patienten-Gespräche werden aufgezeichnet und von der KI zusammengefasst – für den Arzt ebenso wie für die Patienten. Die Folge ist weniger Bürokratie und mehr Zeit für das Wesentliche. Die ärztliche Aufmerksamkeit kehrt vom Bildschirm zurück zum Menschen. Die KI fungiert als digitaler Co-Pilot, der nichts aus den Augen verliert.
Perspektivisch soll die KI auch gezielte Rückfragen anregen und Anamnesen vorbereiten. Ein zentrales Ziel des Projekts ist maximale Transparenz sowie Datenschutz durch lokale Serverlösungen und die Nutzung offener Trainingsdaten. Meißner sieht in der Technologie keinen Ersatz, sondern ein Werkzeug, das diejenigen verdrängt, die es nicht nutzen.
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