KI in der Medizin: Einhäupl prognostiziert tiefgreifenden Wandel
Ex-Charité-Chef Karl Max Einhäupl sieht KI als medizinischen Gamechanger. Radiolog:innen, Labormediziner:innen und Dermatolog:innen könnten bald ersetzt werden. Deutschland hinkt international hinterher – Berlin hat dennoch großes Potenzial als Ideenschmiede.
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Karl Max Einhäupl, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Charité, betont das disruptive Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ prognostiziert er, dass in einem Jahrzehnt bis zur Hälfte der Tätigkeiten von Radiolog:innen, Labormediziner:innen und Dermatolog:innen durch KI ersetzt werden könnten. Diese Entwicklung bedeute jedoch keinen Wegfall des Fachpersonals, sondern eine Verlagerung der Aufgaben hin zur Weiterentwicklung der genutzten Systeme.
Trotz wachsender Anwendung sieht Einhäupl in Deutschland erheblichen Nachholbedarf. Länder wie China, Indien und die USA seien längst weiter – ebenso wie europäische Staaten wie Spanien, Italien und Großbritannien. Als Hemmnis nennt er den besonders restriktiven Datenschutz in Deutschland, der viele Entwicklungen blockiere.
Gleichzeitig unterstreicht er die Chancen: Eine ausgewogene Balance zwischen Datenschutz und Datenverfügbarkeit sei entscheidend, insbesondere für schwerkranke Patient:innen, deren Versorgung von umfassenden Daten profitiere.
Berlin sieht Einhäupl dabei in einer Schlüsselrolle. Die Hauptstadt verfüge über eine hohe Dichte an Forschungseinrichtungen, Start-ups und Kliniken. So könnten hier kreative Konzepte entstehen, auch wenn die technische Entwicklung an anderen Standorten wie Karlsruhe oder München stattfindet.
fundscene.com

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