Klick für Klick: Wenn das KIS zum Zeitfresser wird
Klick, klick – Frust! In deutschen Kliniken verpuffen jährlich hunderte Arztstunden im KIS. Dr. Andreas Proske aus Regensburg zeigt, wie die digitale Dokumentation zur Last wird. Und warum es höchste Zeit für echte Nutzerzentrierung ist.
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Mit einer simplen Rechnung bringt Dr. med. Andreas Proske aus Regensburg Licht in ein Dunkel der Krankenhaus-Digitalisierung: den täglichen Aufwand im Umgang mit Krankenhausinformationssystemen (KIS). Für die Bearbeitung von dokumentierte er über 3.000 Klicks, 200 Minuten Arbeitszeit – plus 14 Minuten Programmstart. Hochgerechnet ergibt das auf zwei chirurgischen Stationen 385 vergeudete Arztstunden pro Jahr.
Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, was viele in den Kliniken täglich erleben: Die Systeme sind selten an den klinischen Erfordernissen ausgerichtet. Statt einfache, logische Arbeitsabläufe zu unterstützen, dominieren verschachtelte Masken, unübersichtliche Benutzerführungen und umständliche Klickpfade.
Doch Proske belässt es nicht bei der Kritik. Er zeigt auch die Lösung: – und damit der ärztliche Freiraum für Patientenversorgung, Kommunikation und Qualitätssicherung deutlich erhöhen.
Das Fazit ist eindeutig: Die Funktionalität von KIS-Systemen entscheidet mit über Effizienz, Zufriedenheit und Wirtschaftlichkeit im Klinikalltag. KI, Sprachsteuerung und Automatisierung bieten neue Chancen – aber nur, wenn sie in ein System eingebettet sind, das auf die hört und nicht auf die Logik der Hersteller.
aerzteblatt.de

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