Kliniken in Hessen verstärken Schutz vor Gewalt in Notaufnahmen

In Notaufnahmen hessischer Kliniken häufen sich verbale und körperliche Angriffe gegen Personal. Krankenhäuser reagieren mit Sicherheitsdiensten, Deeskalationstrainings, technischen Notrufsystemen und Kooperationen mit der Polizei. Ursachen sind unter anderem gesellschaftliche Spannungen, Drogenkonsum und hohe Erwartungen der Patientinnen und Patienten.

20. August 2025
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Gewalt und Bedrohungen gegen Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte stellen in hessischen Notaufnahmen ein zunehmendes Problem dar. Die Hessische Krankenhausgesellschaft spricht von einem strukturellen Phänomen, das erhebliche Investitionen in Prävention und Schutzmaßnahmen erfordert. Kliniken setzen unterschiedliche Strategien ein. Das Klinikum Fulda nutzt Notrufsysteme, Sicherheitsdienste sowie Entspannungsräume für psychisch belastete Patientinnen und Patienten. Am Klinikum Kassel gibt es Deeskalationstrainings, einen rufbereiten Sicherheitsdienst sowie psychologische Nachbetreuung für betroffene Beschäftigte. Auch das Universitätsklinikum Frankfurt bietet Krisenintervention und direkte Alarmierung der Polizei. In Wiesbaden und Darmstadt ergänzen regelmäßige Schulungen, bauliche Anpassungen und eine enge Anbindung an die Polizei das Sicherheitskonzept. Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg kombiniert Fluchträume, Kameraüberwachung und Zugangskontrollen mit polizeilicher Beratung. Als Ursachen werden unter anderem Drogen- und Alkoholkonsum, psychische Erkrankungen sowie die wachsende Anspruchshaltung vieler Patientinnen und Patienten genannt. Zusätzlich führen lange Wartezeiten durch Überlastung der Notaufnahmen zu Eskalationen. Alle Kliniken betonen die hohe Belastung für Personal und Mitpatienten und fordern mehr gesellschaftlichen Respekt gegenüber dem Klinikpersonal.

Quelle:

stern.de