Klinikreform mit Nebenwirkungen – Zentralisierung in Starnberg bringt Druck auf Weilheim-Schongau

Starnberg plant ein Zentralkrankenhaus – und Weilheim-Schongau steht erneut unter Reformdruck. Die Fusion der Standorte Herrsching und Seefeld birgt Risiken für Penzberg. Wird Schongau zum Vorbild für die Umwandlung kleiner Klinikstandorte?

4. Juni 2025
  • Ökonomie


Im Zuge der geplanten Zentralisierung der Kliniken Starnberg, Seefeld und Herrsching soll ein neues Zentralkrankenhaus mit rund 500 Betten entstehen. Dies wurde durch eine Genehmigung des bayerischen Gesundheitsministeriums unter dem Vorbehalt einer einheitlichen Trägerschaft angekündigt. Die Standorte Seefeld und Herrsching könnten in diesem Zusammenhang geschlossen oder zu sektorenübergreifenden Gesundheitszentren umgewandelt werden – analog zum bereits umgebauten Krankenhaus Schongau, das heute als MVZ „SOGesund“ fungiert. Dort wurde ein ambulantes Modell mit Tagesnotfallversorgung und Facharztpraxen etabliert.

Die Umstrukturierung lässt das Klinikum Penzberg außen vor. Obwohl es formell zum Starnberger Verbund gehört, ist es von der Einhäusigkeitsentscheidung nicht erfasst – ein Umstand, der Befürchtungen über seine Zukunft verstärken dürfte.

Im benachbarten Landkreis Weilheim-Schongau wirkt sich der Rückschlag für das ursprünglich geplante Zentralkrankenhaus Peißenberg nun doppelt aus. Stattdessen soll Weilheim zum Schwerpunktversorger ausgebaut werden. Das geplante Großklinikum in Starnberg bringt diese Strategie jedoch unter Zugzwang. Auch liegt Weilheim mit seiner Bettenzahl unter der Schwelle für Schwerpunktkliniken. Der Zeitpunkt ist heikel: Bis Ende August müssen alle Häuser ihre künftigen Leistungsgruppen beim Freistaat melden. Die finale Zuteilung erfolgt 2026 durch den Medizinischen Dienst Bayern. In diesem Umfeld gewinnt das „Schongauer Modell“ als Vorbild für kleinere Klinikstandorte an Relevanz – ein struktureller Wandel, der sich auf die gesamte Region auswirken dürfte.

Quelle:

merkur.de


Medinfoweb
Die etablierte Informationsplattform für Informatik, Ökonomie, Marketing und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen.

Gebündelt, stets aktuell und immer handverlesen werden alle Neuigkeiten gesammelt und anwenderbezogen aufbereitet.