Klinikum Erding ringt um Zukunftssicherheit
Landrat Martin Bayerstorfer warnt vor den starren Vorgaben des neuen Krankenhausgesetzes. Die Regelungen zu Leistungsgruppen und Mindestmengen könnten das Klinikum Erding erheblich belasten…
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Landrat Martin Bayerstorfer übt deutliche Kritik an den geplanten Leistungsgruppen des Krankenhausgesetzes. Er hält die zugrunde liegende Logik der Mindestmengen für unausgereift: Für ihn sei die Routine des einzelnen Operateurs entscheidend und nicht die bloße Zahl der Eingriffe im gesamten Krankenhaus. Wenn fünf Ärzte je 25 Operationen durchführen, erfülle das zwar die geforderte Quote, doch medizinisch sinnvoller seien ein erfahrene Spezialisten mit hoher Fallzahl.
Für das Klinikum Erding formuliert Bayerstorfer im Rahmen der Krankenhausreform drei unverzichtbare Säulen: Geburtsabteilung, Notfallversorgung mit Intensivstation und der Standort Dorfen. Gerade diese Bereiche seien jedoch besonders kostenintensiv. Parallel plant der Landkreis große Investitionen in eine Strahlentherapie, ein onkologisches Zentrum und die Sanierung des Personalwohnheims. Wegen asbesthaltiger Materialien aus den 1970er Jahren steht ein Neubau im Raum, eventuell mit privater Beteiligung.
Trotz spürbarer Sparmaßnahmen bleibt das Defizit des Klinikums hoch. Bayerstorfer sieht daher eine grundlegende wirtschaftliche und strukturelle Neuaufstellung als unvermeidlich, um die Versorgung im Landkreis langfristig zu sichern.
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