Klinikum Schaumburg trotzt dem Reformdruck – Positive Bilanz stärkt regionale Versorgung
Trotz Reformdruck und unsicherer Rahmenbedingungen zieht das Klinikum Schaumburg eine wirtschaftlich und personell starke Bilanz. Mit überdurchschnittlicher Patientenzufriedenheit, breitem Leistungsspektrum und klarer strategischer Ausrichtung sieht sich die Klinik gut gewappnet für die Krankenhausreform. Politik und Klinikmanagement setzen auf frühzeitige Strukturentscheidungen, ein Modell mit Signalwirkung.
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Das Agaplesion Ev. Klinikum Schaumburg hat sich beim Besuch der SPD/FDP-Kreistagsgruppe als wirtschaftlich stabiles und leistungsfähiges Haus präsentiert. Geschäftsführerin Diana Fortmann stellte ein positives Jahresergebnis von 728.000 Euro für 2024 vor. Ausschlaggebend dafür war neben finanzieller Unterstützung durch den Landkreis auch eine hohe Zufriedenheit bei Patient:innen und Mitarbeiter:innen. 96 Prozent der Patient:innen würden die Einrichtung weiterempfehlen.
Die Klinik versorgte im vergangenen Jahr über 56.000 Patient:innen und führt jährlich mehr als 11.000 Operationen durch. Ein breites Leistungsspektrum und moderne Infrastruktur zeichnen den Standort aus. Seit der Inbetriebnahme 2018 wurden fast 170 Stellen neu geschaffen, darunter 29 ärztliche Vollzeitstellen.
Mit Blick auf die Krankenhausreform betont die Klinikleitung ihre strategische Voraussicht. Durch den Neubau sei frühzeitig ein zukunftsfähiges Konzept umgesetzt worden. In Niedersachsen sind 65 Leistungsgruppen vorgesehen, von denen 33 beantragt wurden. Die abschließende Zuweisung erfolgt bis Oktober 2026. Ab 2027 dürfen nur noch zugewiesene Leistungen abgerechnet werden.
Fortmann und Hahne zeigen sich überzeugt, dass ihr Haus in vielen Fachbereichen als Gewinner der Reform hervorgehen wird. Sie fordern jedoch mehr Planungssicherheit und regionale Gestaltungsspielräume. Die SPD/FDP-Gruppe sieht sich in der Pflicht, die Versorgung vor Ort zu sichern. Ihr finanzielles Engagement in Höhe von acht Millionen Euro nach der Pandemie wurde als klare politische Verantwortung gewertet.
Die Reform gilt allgemein als notwendig, wird jedoch in der Praxis vielfach als unzureichend umsetzbar kritisiert. Das Klinikum Schaumburg setzt auf vorausschauendes Management und partnerschaftliche Unterstützung durch die Kreispolitik.
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