Kostenfalle Transformation – Kliniken kämpfen ums Überleben
Steigende Kosten und fehlende Übergangsfinanzierungen treiben zahlreiche Krankenhäuser in die Insolvenz, während die langfristig angelegte Krankenhausreform keine kurzfristige Entlastung bietet.
- Ökonomie
Die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser verschlechtert sich zunehmend. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist nahezu jede sechste Klinik in ihrer Trägerschaft insolvent. Ursachen sind hohe Personalkosten, Inflation und unzureichende Investitionen. Fünf Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz und eines in Hessen meldeten zuletzt Insolvenz an.
Die in diesem Jahr gestartete Krankenhausreform soll das System effizienter gestalten, indem die Anzahl spezialisierter Häuser reduziert und eine Finanzierung über Vorhaltepauschalen eingeführt wird. Allerdings entfaltet die Reform erst ab 2027 ihre volle Wirkung. Die Übergangszeit stellt besonders wirtschaftlich geschwächte Kliniken vor große Herausforderungen, da sie die aktuellen Kostensteigerungen nicht abfedern kann.
Laut Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner mangelt es an finanziellen Brückenlösungen. Dies erschwert es, unverzichtbare Klinikstandorte frühzeitig abzusichern und den Bürgern Vertrauen in die Transformation zu vermitteln. Kritik an der fehlenden Übergangsregelung kommt auch von DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt und der Unionsfraktion, die sich vergeblich für eine zusätzliche Finanzierung stark machten. Bis zur vollständigen Umsetzung der Krankenhausplanung im Jahr 2027 bleibt die Lage angespannt…
taz.de

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