Krankenhausreform: Brandenburger Gesundheitsministerin Müller rechnet mit Umbau, nicht mit Kahlschlag
Gesundheitsministerin Britta Müller sieht trotz Reform keinen Kahlschlag in Brandenburgs Kliniklandschaft. Alle Standorte sollen erhalten bleiben, jedoch mit neuer Rolle. Spezialisierung statt Vollversorgung lautet die Devise. KMG will Wittstock schließen, doch Müller verweist auf Chancen für Polikliniken und integrierte Versorgung. Qualität vor Nähe, lautet ihr Credo.
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Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller erwartet trotz Krankenhausreform kein Kliniksterben. Ziel sei, alle Standorte als regionale Gesundheitszentren zu sichern. Die geplante Umstrukturierung erfordert allerdings eine klare Neuausrichtung. Müller betont, dass nicht jede Einrichtung alles leisten soll. Spezialisierte Versorgung soll Vorrang haben, auch wenn dadurch längere Wege entstehen. „Lieber länger fahren und gut behandelt werden, als falsche Therapie vor Ort“, so Müller.
Die Ministerin verweist auf Defizite im ambulanten Bereich. Besonders bei Fachärzt:innen für Augen- und Hautkrankheiten gebe es Engpässe. Krankenhäuser mit freier Facharztkapazität sollen deshalb stärker mit der ambulanten Versorgung vernetzt werden. Das Konzept einer integrierten, sogenannten „stambulanten“ Versorgung sieht Müller als Modell der Zukunft.
Die Reform gilt seit 1. Januar. Bis Ende 2026 müssen die Länder Leistungsgruppen zuweisen und die Finanzierung anpassen. Müller warnt, denn ohne Reform wären Schließungen unvermeidlich. Positive Beispiele gibt es bereits, zum Beispiel in Spremberg und Guben. Beide Krankenhäuser haben sich nach Insolvenzen stabilisiert. Auch in der Uckermark sollen Standorte in Prenzlau und Angermünde gesichert werden. Dennoch rechnet Müller mit Widerständen, wenn Kliniken ihre Rolle verändern.
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