Krankenhausreform: Pädiatrische Fachversorgung vor dem Aus

Die Krankenhausreform gefährdet die spezialisierte Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Expertinnen und Experten schlagen Alarm und fordern umgehend politische Korrekturen…

4. September 2025
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In Deutschland gibt es rund 14 Millionen Kinder und Jugendliche, für deren Versorgung nur noch 323 Kliniken oder Abteilungen der Kinder- und Jugendmedizin bereitstehen. Die chronische Unterfinanzierung hat bereits jetzt zu einem starken Konzentrationsprozess geführt, der die wohnortnahe Behandlung gefährdet.

Mit dem aktuellen Referentenentwurf zur Krankenhausreform soll die Leistungsgruppe „Spezielle Kinder- und Jugendmedizin“ gestrichen werden. Damit droht die fachärztliche Pädiatrie in den Leistungsgruppen der Erwachsenenmedizin aufzugehen. Fachkräfte warnen, dass dies die Differenzierung des Faches missachte und gravierende Folgen für die Versorgung hätte. Kinder und Jugendliche könnten künftig auch in Erwachsenenkliniken behandelt werden, was Fachgesellschaften als Rückschritt und Verstoß gegen die UN-Kinderkonvention kritisieren. Gefordert werden eine eigenständige Benennung der Pädiatrie im KHAG, eine kindgerechte Finanzierung unabhängig von Fallzahlen sowie gesetzlich abgesicherte Versorgungsgarantien, insbesondere für ländliche Regionen. Ohne diese Anpassungen droht die spezialisierte kinderärztliche Versorgung weiter geschwächt zu werden.

Quelle:
nwzonline.de

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