Krankenhausreform setzt Kliniken unter Zugzwang: Landkreis Starnberg plant Neuausrichtung
Im Landkreis Starnberg steht die stationäre Versorgung vor einem tiefgreifenden Wandel. Drei Klinikstandorte sollen gebündelt, ein Zentralkrankenhaus geplant werden. Ziel ist der Erhalt des Versorgungsniveaus unter den Vorgaben der Krankenhausreform. Kritisch seien eine unklare Finanzierung, steigende Anforderungen und Fachkräftemangel, welche drohen die Pläne auszubremsen. Entscheiden wird letztlich der Freistaat Bayern.
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Die Krankenhausreform des Bundes erzwingt auch im Landkreis Starnberg strukturelle Veränderungen. Die bestehenden Klinikstandorte Starnberg, Herrsching und Seefeld sollen künftig in einer GmbH zusammengeführt werden. Ziel ist es, die stationären Leistungsangebote langfristig auf ein zentrales Krankenhaus zu konzentrieren. In einem mehrjährigen Übergangsprozess wird das bestehende Leistungsportfolio angepasst und neu verteilt. Grundlage dieser Entwicklung bildet ein mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium abgestimmtes Gutachten, das den Weg zu einem zentralen Schwerpunktkrankenhaus aufzeigt.
Noch ist offen, welche Leistungen an welchen Standorten künftig angeboten werden dürfen. Die endgültige Entscheidung liegt beim Freistaat Bayern im Rahmen der Krankenhausplanung. Die Geschäftsführung der Starnberger Kliniken bereitet derzeit die Anträge für die künftigen Leistungsgruppenangebote vor, die bis Ende August eingereicht werden sollen. Der Medizinische Dienst wird anschließend die Einhaltung der Bundesvorgaben prüfen.
Die geplante Zentralisierung bringt sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Zwar soll die Versorgungsqualität im Landkreis stabil bleiben, doch Fachkräftemangel, finanzielle Engpässe und unklare gesetzliche Detailregelungen erschweren die Umsetzung. Besonders kritisch äußern sich Landrat Frey und Klinikgeschäftsführer Weiler zur ausbleibenden Gegenfinanzierung durch den Bund. Für den Standort Penzberg läuft derzeit eine interne Prüfung möglicher Zukunftsszenarien. Langfristig ist ein Zentralkrankenhaus mit 400 bis 500 Betten vorgesehen.
merkur.de