Kreistag Elbe-Elster bestätigt Klinikneubau trotz Protest
Trotz Widerstand und offener Finanzierung hält Elbe-Elster am Klinikneubau fest. Die umstrittene „3+1“-Strategie stößt auf Kritik, doch der Kreis setzt auf Umbau statt Rückbau. Ein Klinikprojekt zwischen politischer Mehrheit, betrieblicher Mobilisierung und strukturellem Risiko.
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Im Landkreis Elbe-Elster bleibt der geplante Klinikneubau politisch auf Kurs. Eine Beschlussvorlage der Freien Wähler, die das Konzept stoppen wollte, scheiterte im Kreistag knapp. Damit wird die sogenannte „3+1“-Lösung weiterverfolgt: Ein neues Zentralklinikum – mutmaßlich in Doberlug-Kirchhain – soll gebaut werden. Parallel sollen die drei bestehenden Häuser in Herzberg, Finsterwalde und Elsterwerda in Gesundheitszentren mit Basisnotfallversorgung und ambulanter Ausrichtung umgewandelt werden.
Der Widerstand gegen diese Strukturveränderung ist spürbar. Die Fraktion der Freien Wähler warnt vor einem möglichen Scheitern des Modells und fordert stattdessen den Ausbau der bestehenden Kliniken. Auch sie setzt auf Gelder aus dem Transformationsfonds, allerdings ohne verbindliche Zusagen.
Besonders der Betriebsrat des Elbe-Elster-Klinikums kritisiert die Debatte scharf. Man habe sich intern hinter das Konzept gestellt. Die neuerliche Diskussion wurde als Schlag empfunden. Geschäftsführer Michael Winkler sieht das Projekt auf gutem Weg. Alle Antragsunterlagen sollen bis Ende August vorliegen.
Finanzielle Risiken bestehen weiterhin. Die Fördermittel für das Großvorhaben sind bislang nicht gesichert. Der Kreis hofft auf eine Bewilligung durch Bund und Land.
rbb24.de