Künstliche Intelligenz im Klinikalltag: Rega und Kaiko zeigen Einsatzpotenzial
Künstliche Intelligenz zieht in den Klinikalltag ein: Die Rega nutzt automatisierte Übersetzungen für internationale Patientendossiers. Das Unternehmen Kaiko entwickelt mit Hochdruck eine digitale Ärztin als KI-Sparringspartnerin. Ziel ist die Entlastung medizinischen Personals durch automatisierte Arztbriefe, Zweitmeinungen und fundierte Entscheidungsgrundlagen. Erste Anwendungen zeigen, dass KI medizinisch unterstützen kann, aber auf den Datenzugriff angewiesen ist. Die Technologie bringt Effizienz, erfordert jedoch klare Regeln.
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Künstliche Intelligenz hat im medizinischen Alltag Einzug gehalten, insbesondere dort, wo der administrative Aufwand die Versorgung bindet. Die Schweizer Rettungsorganisation Rega nutzt seit einem Jahr ein KI-gestütztes Übersetzungstool, um fremdsprachige Patientendossiers schneller auszuwerten. Dies spart Zeit bei Notfällen und erhöht die Versorgungssicherheit. Entwickelt wurde das System vom Unternehmen Kaiko, das einen datenschutzkonformen medizinischen Chat für Gesundheitsorganisationen betreibt.
Kaiko verfolgt dabei ein ambitioniertes Ziel, nämlich die Entwicklung einer digitalen Ärztin. Diese KI-Anwendung soll medizinische Dokumente analysieren, Zweitmeinungen erstellen und administrative Aufgaben automatisieren, inklusive Schreiben an Krankenkassen. Durch die Integration in das Klinik-Informationssystem soll die KI ein vollständigeres Bild vom Krankheitsverlauf liefern. Erste Prototypen entstehen in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Krebsinstitut der Niederlande.
In der Praxis bedeutet das, dass Radiolog:innen per KI eine strukturierte Bildanalyse erhalten, die eine gezielte Diagnostik ermöglicht. Besonders in ambulanten Notfallzentren ohne Fachärzt:innen bringt dies Entlastung. Entscheidend ist der Zugriff auf strukturierte Daten. Noch fehlt vielen Systemen diese Schnittstelle.
Die Potenziale sind enorm. Studien zeigen, dass Ärzt:innen bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit mit Verwaltung verbringen. KI-Tools versprechen hier deutliche Entlastung. Richtig eingesetzt, kann künstliche Intelligenz medizinische Entscheidungen unterstützen und mehr Zeit für die Versorgung schaffen. Expert:innen betonen jedoch, dass die besten Ergebnisse im Zusammenspiel von Mensch und Maschine entstehen. Dabei muss der Mensch entscheiden, die KI liefert die Grundlage.
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